Die öffentlich-rechtlichen Senderanstalten ARD und ZDF weisen die vom Forschungsinstitut Medien Tenor verliehenen Medienpreise für ihre aktuellen Sendungen «Tagesthemen» und «Berlin Direkt» (ZDF) zurück. Zur Begründung teilten ARD und ZDF am Freitag übereinstimmend mit, in der jüngeren Vergangenheit habe es oft genug Anlass gegeben, an den Basisdaten und deren unvoreingenommener Interpretation durch den Medien Tenor zu zweifeln. Der ARD-Chefredaktion sei zwar am Freitag noch nichts von dem Preis bekannt gewesen, aber fest stehe bereits, er werde nicht angenommen, hiess es. Darauf hat das Forschungsinstitut «mit Verwunderung» reagiert. Das Bonner Medien-Forschungsinstitut erinnerte gleichentags in einer auf seiner Homepage veröffentlichten Stellungnahme daran, dass sich die gross angelegte, mit Gebühren finanzierte Werbekampagne des ZDF («Meist-zitiert») zu Beginn des Jahres auf die systematischen Datenerhebungen des Medien Tenor berufe.
Von dem Institut waren am Donnerstag neben den «Tagesthemen» und dem «heute-journal» auch die Wochenzeitung «Die Zeit» und die Tageszeitung «Die Welt» mit dem Reform Media Award ausgezeichnet worden. «Die Journalisten der prämierten Medien haben die Menschen am intensivsten und vielseitigsten über die wichtigen Reformthemen Rente, Gesundheit, Arbeitsmarkt, Bildung, Haushalt und Steuern informiert», begründete Wolfgang Stock, Chefredaktor des Instituts, die Vergabe der Preise. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) wurde zum Agenda Setter of the Year gekürt. Die FAZ habe bei den Themen Rechtschreibreform und demografischer Wandel wichtige Impulse gesetzt, begründete das Institut die Entscheidung.
Samstag
25.09.2004