Die Verlierer der grossen TV-Werbeflaute in Deutschland sind vor allem ARD und ZDF, während die Privaten nur geringere Verluste hinnehmen mussten. Nach Berechnung von Spot Control, einer Tochter der Marktforschungsfirma Media Control, wurden im Jahr 2002 in den deutschen TV-Sendern brutto 7,064 Mrd. Euro an Werbegeldern umgesetzt, 304 Mio. Euro oder 4,13% weniger als im Vorjahr. Die Netto-Umsätze liegen nach Experteneinschätzungen ein Drittel niedriger.
Das ZDF büsste 42 Mio. Euro ein und kam nur noch auf 152 Millionen Euro (minus 21,66%) Werbeerlöse. Die ARD erwirtschaftete knapp 176 Mio. Euro (minus 35 Mio., bzw. minus 16,77%). RTL setzte 2,091 Mrd. Euro um (minus 23 Mio., bzw. minus 1,09%), ProSieben 1,433 Mird. (minus 73 Mio. brutto, bzw. minus 4,86%) und SAT.1 schaffte 1,405 Mrd. (minus 45 Mio., bzw. minus 3,14%).
Noch grösser sind die Verluste bei den Sendern in der 2. Reihe: Kabel 1 minus 35 Mio. Euro brutto (ein Minus von 8,44%), Super RTL ging 18 Mio. abwärts (minus 10,42%), RTL II minus 76 Mio. (minus 16,51%). Aufwärts ging es dagegen beim Musiksender MTV, der 15 Mio. mehr erwirtschaftete (plus 13,61%). Auch Vox verzeichnete einen deutlichen Anstieg auf 332 Mio. (plus 11,89%). Ein leichtes Plus blieb auch dem Sportsender DSF, der 181 Mio. Euro umsetzte (plus 3,96%).
Die Zahl der Werbespots ist im Vergleich der beiden Jahre jedoch angestiegen. Insgesamt wurden 2 426 494 Stück ausgestrahlt, 124 392 mehr als im Jahr zuvor. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Sender ihren Werbekunden viele Freispots gewährt haben. Auch die Zahl der relativ preiswerten Sex-Spots in der Nacht ist gestiegen.
Donnerstag
16.01.2003