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Dienstag
10.02.2009

Die aufmüpfige Vereinigung für kritische Mediennutzung Arbus (ursprünglich: Arbeiter-Radio-Bund Schweiz) ist enttäuscht über eine als «nicht nachvollziehbar» bezeichnete Abschaffung des mehrsprachigen Programms von Radio Swiss Classic. Mit diesem Schritt werde einem «vor die Augen bzw. zu Ohren geführt, dass die schweizerische Mehrsprachigkeit leider mehr Wunschdenken als Realität ist». Radio Swiss Classic sei per Ende Januar auf monosprachige Moderation umgestiegen. «Der Arbus hinterfragt diesen Entscheid ausserordentlich und bedauert, dass die SRG sich ihrer Klammerfunktion schrittweise entledigt», schreibt der Arbus dazu.

Pietro Ribi von Radio DRS bestätigte die Neuerung gegenüber dem Klein Report und rechtfertigte sie damit, dass das mehrsprachige Swiss-Classic-Angebot in der Umgebung von Genf, in der Ost- und Zentralschweiz sowie im Tessin «ganz, ganz tiefe» Hörerzahlen gehabt habe. «Die Schweiz ist zwar ein mehrsprachiges Land, aber nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner sind mehrsprachig», kommentierte er dies. Darum verfüge das identische Musikprogramm bereits seit Längerem über eine ausschliesslich italienische und jetzt seit 26. Januar über zwei separate französische und deutsche Moderationen, die alle überall per Satellit oder Kabel zu empfangen sind. Die Änderung habe zu einigen Dutzend Reklamationen geführt, was er als «Stürmli im Wasserglas» qualifizierte.