Die Zürcher Medien haben zum 1. April auch dieses Jahr wieder eine breite Palette von Scherzen geboten. Sie reichen von der Buchvernissage von Christoph Mörgelis «Visionen» bis zum Wechsel beim Eurovison Song Contest. Mit einem ganzseitigen, knallgelben Inserat trumpfte am Freitag die linke «WochenZeitung» auf: Sie warb für ein neues Buch im WOZ-Verlag: «Visionen» von SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli. Angesagt waren Buchpräsentation, Lesung und Signierstunde.
Der «Tages-Anzeiger» enthüllte Pläne von Rennstallbesitzer Peter Sauber, der auf dem nicht mehr gebrauchten Flugplatz Dübendorf eine Autofabrik errichten wolle. Bauen wolle man laut «NZZ» auch in Zürich: Das Fraumünster soll wieder einen zweiten Turm erhalten. Und das «Tagblatt» wusste zu berichten, dass im bisherigen Amtshaus am Helvetiaplatz ein Bordell entstehen soll.
Als neuesten Publikums-Gag bietet der Zoo laut «20 Minuten» an, zusammen mit den kleinen Humboldt-Pinguinen im Wasser zu plantschen. Und die vermeintlich 750 Jahre alte Limmattaler Gemeinde Geroldswil sieht sich dank einer unverhofft gefundenen alten Urkunde um 250 Jahre älter, wie das «Limmattaler Tagblatt» berichtete.
Neu löse Wädenswil den Bezirkshauptort Horgen ab, da der wichtigste Ort im Bezirk diese Funktion übernehmen solle. Und im Bezirk Meilen am jenseitigen Seeufer gehe man mit undisziplinierten Hundebesitzern künftig unzimperlich um, wie die «Zürichsee-Zeitung» meldete.
Von skandalösen Forderungen von Fluggesellschaften an ihre Angestellten berichtete der «Zürcher Unterländer»: Zur Verminderung des Gesamtgewichts der Maschinen würden die Flight Attendants zum Abnehmen angehalten. Die Winterthurer freuen sich dagegen wie die Schneekönige über ihre neue Telefonvorwahl. Sie erhalten laut «Landbote» die schicke «011».
Ein Schnäppchen können Leute machen, die gern mit viel Salz kochen: Die Oberländer Gemeinden verkaufen laut «Zürcher Oberländer» das überschüssige Streusalz, das die gleiche Qualität wie Speisesalz aufweise.
Eine spektakuläre Rhein-Flutung beim Kraftwerk Eglisau kündigte das «Bülacher Tagblatt» an. Und laut «Linth Zeitung» soll an der A53 bei Jona eine grosse Autobahnraststätte entstehen.
Einen waschechten Wahlskandal deckte «Radio Zürisee» auf: Bei der Ersatzwahl in den Zürcher Regierungsrat sei falsch gezählt worden - der vermeintlich gescheiterte SVP-Kandidat habe das absolute Mehr doch erreicht und werde nun Regierungsrat.
Politisches wusste auch Radio Top zu berichten: Aus Spargründen sollen eidgenössische Abstimmungen künftig nur noch in einer repräsentativen Gemeinde pro Kanton stattfinden. Im Kanton Zürich ist das Illnau-Effretikon, im Thurgau Kreuzlingen und in St. Gallen Wittenbach.
Das «Regionaljournal» berichtete, dass der Zürcher Gemeinderat eine Evakuierungsübung im Zürcher Rathaus durchführt. Und Radio 24 sorgte für Aufregung in der Musik-Szene: Auf Grund anhaltender Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit dem Eurovision Song Contest dürfe die Girl-Band Vanilla Ninja nun doch nicht für die Schweiz starten - dies tue nun der «MusicStar»-Zweite Daniel Kandlbauer.
Klein-Report-Leser wissen mehr und schauen heute Abend SF 1: Denn um 19 Uhr bringt «Schweiz aktuell» eine (Promi-)Geschichte rund ums Sahlenweidli. Aber nicht alles glauben, schliesslich ist heute der 1. April.
Freitag
01.04.2005