Der kalifornische Computerhersteller Apple-Macintosh hat die Einführung seines neuen Geräts aus der iMac-Reihe bis September verschoben. Durch den verpassten Produktstart verpasst das Unternehmen von Steve Jobs den für Computerhersteller traditionell umsatzstarken Beginn des neuen Schuljahres. Unternehmenssprecher wollten keine Angaben darüber machen, wie sich die Verzögerung auf die Bilanz des bis Ende September laufenden Quartals auswirkt, berichtete die deutsche Ausgabe der «Financial Times» am Montag. Analysten sind aber überzeugt, dass der Schritt nicht ohne Folgen bleiben wird. In den USA verlor der Aktienkurs Apples 3,8 Prozent auf 31.08 $.
Über den Grund für den iMac-Verzug schweigt sich der kalifornische Technologiekonzern aus. In einer Mitteilung auf der Website hiess es lediglich: «Wir hatten eigentlich geplant, unseren nächsten iMac auf den Markt zu bringen, wenn die Lagervorräte der aktuellen iMacs in den nächsten paar Wochen zu Ende gehen, aber unsere Planung war offenkundig nicht perfekt.» Damit bestätigte Apple, was bisher nur gerüchteweise bekannt war, nämlich dass der neue iMac eigentlich auf seiner vergangene Woche in San Francisco abgehaltenen Entwicklerkonferenz präsentiert werden sollte.
Roger Kay, Analyst beim US-Marktforschungsinstitut IDC, vermutet, dass die Verzögerung auf Lieferprobleme beim von IBM produzierten G5-Prozessor zurückzuführen ist. Apple baut den Chip bisher nur in seine leistungsfähigeren Notebook- und Tischrechner ein. Gerüchten zufolge soll der neue iMac auch damit ausgerüstet werden. «Da der Chip erst vor einem Jahr eingeführt wurde, reicht die Ausbeute bei der Produktion noch nicht für alle Modelle aus», vermutet Kay. Der iMac, dessen Flachbildschirm an einem Schwingarm befestigt ist, kam im Januar 2002 auf den Markt und war anfangs ein Verkaufsschlager. Das Einsteigermodell wurde mehrmals mit schnelleren Prozessoren und anderen Erweiterungen aufgerüstet. Das Design blieb gleich, weshalb Apple zufolge die Verkäufe des Geräts sukzessive zurückgingen. Der Konzern nimmt seit vergangener Woche keine Bestellungen mehr für den aktuellen verfügbaren iMac an. Deshalb können Kunden höchstens noch auf Lagerbestände bei Händlern hoffen.
Montag
05.07.2004