Wenn gestresste Pendler an einem Grossstadtkiosk das «Appenzeller Magazin» zur Hand nehmen, staunen sie oftmals, mit welch unspektakulären Geschichten die Zeitschrift um die Aufmerksamkeit der Leser wirbt: In der aktuellen Ausgabe ist beispielsweise die Wissenbachschlucht, die sich vom Herisauer Weiler Schwänberg bis in die Flawiler Egg erstreckt, das Titelthema.
Wie die Leserinnen und Leser, die sich auf den Streifzug durchs Appenzellerland einlassen, in der Reportage erfahren, liegt entlang der Wissenbachschlucht ein beinahe unberührtes Gebiet mit imposanten Felsen, lieblichen Bachufern, einer reichen Auenlandschaft und auffälligen Bauwerken.
Seit 1997 informiert das «Appenzeller Magazin» monatlich über das Appenzellerland. Marcel Steiner, Geschäftsleiter des Appenzeller Medienhauses in Herisau, hat damals die Zeitschrift entwickelt, um eine vermeintliche Marktlücke zu füllen. Er glaubte daran, dass eine monatlich erscheinende Publikation über das Appenzellerland im Markt bestehen könne. Er hat recht behalten: Die Auflage beträgt mittlerweile gemäss WEMF-Zahlen 5483 Exemplare, im April feiert das «Appenzeller Magazin» das 15-Jahr-Jubiläum.
«Das `Appenzeller Magazin` möchte die schönen Seiten des Appenzellerlandes darstellen, dies in `geerdeter` Art und Weise und ohne zu klischieren», erklärte Christine König das Erfolgsrezept der Zeitschrift im Gespräch mit dem Klein Report. König ist die Redaktorin des «Appenzeller Magazins». «Die Zeitschrift richtet sich an waschechte Appenzellerinnen und Appenzeller, aber auch an alle Liebhaber dieser Region und an Touristen. Unter den Lesern befinden sich ebenso Heimweh-Appenzellerinnen und -Appenzeller wie hier lebende Personen», so König.
«Beiträge über Natur- und Landschaftsthemen sowie über das Brauchtum kommen immer gut an», verriet sie. Viele positive Rückmeldungen erhalte das Appenzeller Medienhaus, welches die Zeitschrift nach wie vor herausgibt, jeweils auch zu den Wandervorschlägen. Damit die Leserschaft zum monatlichen Lesegenuss kommt, ist vorab die Kreativität von Christine König gefragt: «Ich bin die einzige Mitarbeiterin, die ausschliesslich und zu 100 Prozent für das Heft arbeitet, Fotografin Martina Basista ist zu 50 Prozent für das Magazin tätig», erklärte sie dem Klein Report.
Christine König ist in Herisau aufgewachsen und wohnt nach wie vor im Hauptort des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Sie ist seit zwei Jahren Redaktorin des «Appenzeller Magazins». «Davor war ich mehr als acht Jahre lang als Redaktorin bei der `Appenzeller Zeitung` tätig», so König. Insgesamt arbeite sie seit etwas mehr als zehn Jahren im Journalismus. Die Diplomausbildung Journalismus am MAZ hat sie von 2003 bis 2005 absolviert und erfolgreich bestanden.
Warum sollte nun aber der gestresste Grossstadtmensch es den (Heimweh-)Appenzellern gleichmachen und in jenen Deutschschweizer Valora-Kioskgeschäften, welche die Zeitschrift in ihr Sortiment aufgenommen haben, zum «Appenzeller Magazin» greifen? Christine König verweist im Gespräch mit dem Klein Report, wie könnte es anders sein, auf die Titelgeschichte: «Weil er oder sie sonst nicht erfährt, wie die Wissenbachschlucht in Herisau bei Nacht und bei minus 20 Grad aussieht», so König.