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Freitag
26.03.2004

Der Plakat-Aushang bei Wahlen soll für die Parteien erschwinglich bleiben. Dies forderten die Stadtberner Parlamentarier am Donnerstag bei der Diskussion einer Interpellation. Grund dafür war eine Preiserhöhung der Allgemeinen Plakatgesellschaft (APG) für Politplakate. «Bei der letzten Wahl verlangten wir 40 Franken für ein Plakat. Wir haben aber festgestellt, dass wir unzählige Plakate immer wieder wegen Vandalenakten ersetzen mussten. Deshalb mussten wir unseren Preis auf diese Wahl hin erhöhen», erklärte Othmar Casutt, PR-Leiter der APG, auf Anfrage des Klein Reports am Freitag. «Die Zerstörungen betrafen weniger die geklebten als vielmehr jene Plakate, die auf separaten Ständern ausgestellt wurden. Die Preiserhöhung bezog sich denn auch nur auf diese Plakate.»

Bei den politischen Parteien sorgte dieser Preisaufschlag der APG für heisse Köpfe. Das Grüne Bündnis (GB) schaltete den Preisüberwacher ein. Am Donnerstag forderte nun die Fraktion GFL/EVP in einer dringlichen Interpellation einen günstigen Tarif für die Politwerbung vor Wahlen. «Wir sind schliesslich nicht auf Rosen gebettet», sagte Barbara Streit (EVP) dazu. Die Interpellation stiess in weiten Teilen des Rats auf Zustimmung. Nur Hans Ueli Gränicher für die SVP/JSVP- und Christian Wasserfallen für die FDP/JF-Fraktion zeigten Verständnis für die Preispolitik der APG: Diese sei kein gemeinnütziges Unternehmen und müsse kostendeckend operieren. Daneben sei es aber auch legitim von der APG, die Preise nach ihrer Kostenrechnung zu gestalten. Nicht zuletzt habe sich die APG die Konzession bei der Stadt für einen guten Preis erkauft, sagte Planungs- und Baudirektor Alex Tschäppät.

Noch ist aber nichts in Stein gemeisselt: «Wir haben die neuen Preise von 375 Franken bereits zurückgezogen und sind nun daran, mit der Stadt über neue Preise zu verhandeln», sagte Othmar Casutt zum aktuellen Stand der Preisgestaltung. Zur Vorgeschichte siehe Streit um Berner Politplakate spitzt sich zu