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Sonntag
06.05.2012

Er hat einen der grössten Scoops in der Geschichte gelandet: Edward Kennedy hatte einen Tag vor der offiziellen Bekanntmachung verkündet, dass der Zweite Weltkrieg zu Ende war. Da er sich aber über die Sperrfrist, die die Militärs auferlegt hatten, hinwegsetzte, wurde er von seinem Arbeitgeber AP erst gerüffelt und dann entlassen.

Nun, 67 Jahre später, hat AP den Journalisten rehabilitiert und sich für ihr Vorgehen entschuldigt. «Es war ein schrecklicher Tag für die AP», sagte CEO Tom Curly in einem Interview. Kennedy habe alles richtig gemacht, die Presseagnetur hingegen habe auf die schlechtest mögliche Art reagiert.

Die Sperrfrist war Edward Kennedy und 16 weiteren Journalisten, welche bei der Kapitulation Deutschlands dabei waren, auferlegt worden, weil der britische Premierminister Winston Churchill und US-Präsident Harry Truman dem russischen Diktator Josef Stalin Zeit geben wollten, in Berlin die Kapitulation ebenfalls mit einer eigenen Zeremonie feiern zu können.

«Wenn der Krieg vorbei ist, kann man Informationen wie diese nicht zurückhalten», so Curly. «Die Welt musste das wissen.» Edward Kennedy hatte vergeblich auf eine Rehabilitation gewartet. Er starb 1963 bei einem Autounfall. Seine Tochter Julia Kennedy Cochran, die die Entschuldigung stellvertretend entgegennahm, meinte: «Ich glaube, es hätte viel für ihn bedeutet.»