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Montag
22.05.2006

Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben am Wochenende mit geradezu sensationeller Einhelligkeit Ja gesagt zum Beitritt der Bundesstadt zum Gemeindeverband «Anzeiger Region Bern». Dieses Gremium gibt im Auftrag der Stadt und von 14 umliegenden Gemeinden den «Anzeiger» heraus, der die amtlichen Anzeigen publiziert. Der zuständige städtische Finanzvorstand Kurt Wasserfallen gab sich gegenüber den Medien hocherfreut: «Eine so hohe Zustimmung für eine Vorlage habe ich in meiner ganzen Karriere noch nie erlebt», sagte er an einer Medienkonferenz am Sonntag. Und er ergänzte scherzhaft, das seien ja «fast schon DDR-Verhältnisse.» Mit den neuen schlankeren Strukturen werde der Anzeiger konkurrenzfähiger, zeigte sich Wasserfallen überzeugt. Die Konkurrenz werde nämlich immer stärker, wie die Lancierung des Gratisblattes «Heute» oder die neuen Immobilien-Beilagen der EMG-Medien «Berner Zeitung BZ», «Bund» und «Berner Bär» dokumentierten.

Den «Anzeiger Region Bern» gibt die Stadt Bern gemeinsam mit einem Verband der umliegenden Gemeinden heraus. Bisher mussten Entscheidungen zum einen von der Berner Stadtregierung, zum anderen von ebendiesem Gemeindeverband beraten und abgesegnet werden. Mit der neuen Strukturform nimmt die Stadt mit zwei Personen Einsitz im Vorstand des Gemeindeverbandes und erhält zudem die Hälfte der Delegiertenstimmen. Der Beitritt Berns erfolgt per Anfang 2007.

Der «Anzeiger Region Bern» hat eine Auflage von 139 000 Exemplaren und erscheint zweimal wöchentlich. Stadt und Regionsgemeinden geben ihn seit Anfang dieses Jahres in eigener Verantwortung heraus; gestaltet wird er in Biel, gedruckt in Solothurn. Zuvor stellte die «Bund Verlag AG» das Amtsblatt zu einem vereinbarten Betrag her und schrieb massiv rote Zahlen damit. - Mehr dazu: «Anzeiger Region Bern» mit einfacheren Strukturen