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Montag
28.07.2008

Die Witwe des deutschen Schauspielers Klaus Kinski (1926-1991), Minhoi Loanic, hat wegen der Veröffentlichung seiner Krankenakte Strafanzeige gegen Verantwortliche des Berliner Landesarchivs und des Vivantes-Klinikkonzerns erstattet. In der Strafanzeige heisst es, es bestehe ein hinreichender Tatverdacht, dass sich die Verantwortlichen der Verletzung von Privatgeheimnissen strafbar gemacht hätten. Das erklärte Loanics Rechtsanwalt Ferdinand von Schirach.

Der Inhalt der Patientenakte fusse auf Mitteilungen, die der damalige Patient Kinski seinen Ärzten und Psychologen anvertraut habe, die einer Schweigepflicht unterlegen hätten. Den verantwortlichen Mitarbeitern des Landesarchivs wird vorgeworfen, die Daten weitergegeben zu haben. Die Behörden und der landeseigene Klinikkonzern hatten Krankenakten veröffentlicht, um Forschungen zu Euthanasie und zum Umgang mit psychisch Kranken im Dritten Reich zu ermöglichen. In dem Schreiben des Anwalts heisst es, die Behörden würden sich «offensichtlich zu Werbezwecken mit privatesten Enthüllungen über das Leben von Klaus Kinski brüsten».