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Sonntag
10.06.2007

Die Westschweizer Journalistin Fati Mansour und das DOK-Team des Schweizer Fernsehens sind die Gewinner des 10. Medienpreises des Schweizerischen Anwaltsverbandes (SAV). Die Preise wurden am Anwaltskongress 2007 vom Samstag in Luzern übergeben. Bei der Preisverleihung war Politprominenz anwesend: Jury-Präsident Franz Steinegger hielt die Laudatio, Justizminister Christoph Blocher beendete den feierlichen Anlass mit einer Rede zur Justizreform.

«Man kann eine Sendung über ungelöste Kriminalfälle anklägerisch, besserwisserisch, moralisierend oder informativ machen», hielt Jury-Präsident Franz Steinegger in seiner Laudatio fest. Das DOK-Team des Schweizer Fernsehens mit Michèle Sauvain, Helen Stehli Pfister und Otto C. Honegger hatte den letzten Ansatz gewählt und war damit erfolgreich: Die DOK-Serie «Ungelöste Kriminalfälle» erhielt den diesjährigen Medienpreis des Schweizerischen Anwaltsverbands für hervorragende journalistische Berichterstattung über juristische Themen. Die Preisträger durften 5000 Franken sowie eine Skulptur des Basler Künstlers Max Küng entgegennehmen. Besonders gelobt wurde der Film «Mord in Kehrsatz», der die Schwächen im gerichtsmedizinischen Gutachten und den daraus resultierenden Freispruch des Angeklagten noch einmal detailliert beleuchtete.

Den zweiten mit 5000 Franken dotierten Medienpreis vergab der SAV in die Romandie: Die «Le Temps»-Journalistin Fati Mansour konnte ebenfalls eine Skulptur von Max Küng entgegennehmen. Ihre Artikelserie zum «Grand-Pont»-Prozess lobte Jurymitglied und Medienrechtsspezialist Yves Burnand als rundum gelungen in Inhalt, Form und Stil. Die Amokfahrt eines psychisch gestörten Autofahrers, der 2003 im Lausanner Stadtkern drei Menschen, darunter eine schwangere Frau, in den Tod riss, hatte für grosse Schlagzeilen gesorgt. Mansour überzeugte die Jury mit ihren lebhaften und zugleich zurückhaltenden Berichten über den Gerichtsfall.