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Zwischen der Frauenzeitschrift «Annabelle» (Tamedia) und der «Coopzeitung» des Grossverteilers ist ein kleines «Kolumnenseilziehen» ausgebrochen: In der neuesten Ausgabe der «Annebäbe» (Branchenspott) starten der «Magazin»-Redaktor Guido Mingels und seine Frau Annette unter dem Titel «Szenen einer Ehe» eine neue Doppelkolumne. Die Texte haben auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit zur seit Jahren sehr erfolgreichen laufenden Doppelkolumne des Journalistenpaars Sybil Schreiber und Steven Schneider in der «Coopzeitung». Sie schreiben jeweils mit viel hintergründigem Sinn für Geschlechterknatsch aus der unterschiedlichen Warte von Frau und Mann über ihren täglichen Ehealltag.

«Wir nehmen amüsiert zur Kenntnis, dass unser Konzept offenbar so gut ist, dass es kopiert wird», reagierte «Coopzeitung»-Chefredaktor Matthias Zehnder gegenüber dem Klein Report auf die neue Kolumne. Doch Barbara Klingbacher, Leiterin Reportagen bei der «Annabelle», wies den implizit erhobenen Plagiatsvorwurf weit von sich: «Wir hatten schon vor vielen Jahren unter `Sie sagt ... Er sagt ...` etwas Ähnliches, und auch Schreiber und Schneider haben das Format nicht wirklich erfunden.» Die neue Kolumne sei in einer Diskussion entstanden und werde sich von der Rubrik in der «Coopzeitung» unterscheiden, versprach sie.

«Coopzeitung»-Chefredaktor Zehnder hat in der Zwischenzeit zu Beginn des neuen Jahres bereits eine Weiterentwicklung der seit dem Jahr 2002 laufenden Kolumne gestartet: «Schreiber und Schneider schreiben jetzt einen Online-Roman über einen Mord im Warenhaus unter dem Titel `Das Rätsel im Keller`», kündete er gegenüber dem Klein Report an. Und die Zürcher Konkurrenz? «Schauen Sie mal die Auflagen an, die Mingels-Kolumne findet ja praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt», spottet Zehnder.