Content:

Freitag
15.02.2008

Mit dem Kauf der Rapperswiler Denon-Gruppe und der Persönlich Verlags AG hat sich die Publigroupe in zwei Bereichen engagiert, die direkt nichts miteinander zu tun haben. Die Übernahme von Denon macht für den Vermarktungskonzern Publigroupe sicher Sinn, um sich national und international im Bereich Firmenpublikationen zu profilieren, nachdem das angestammte Inserategeschäft eher etwas lahmt. Bisher war der Lausanner Konzern in diesem Bereich vor allem im Fernen Osten und dort namentlich bei Information und Unterhaltung an Bord von Flugzeugen stark gewesen; dank Denon-Knowhow soll dieses Standbein jetzt auch in Europa gestärkt werden.

Eher problematisch dürfte die Übernahme der «Persönlich»-Magazine sein, die sich an eine Leserschaft in der Marketing- und Kommunikationsbranche richten, meint der Klein Report. Der grösste Inserent betreibt nun verlegerisch auch die entsprechenden Fachblätter; da kann man von Verfilzung sprechen. Es dient jedenfalls der Glaubwürdigkeit der Persönlich-Produkte nicht, wenn man als Leser immer die grosse Firma im Hintergrund beachten muss.

Eine Klärung und Entflechtung bringt der Deal hingegen für die bisherigen Denon- und Persönlich-Besitzer Bruno Hug und Oliver Prange; das macht der erhaltene Obolus aus Lausanne möglich. Oliver Prange profitiert offenbar vom Denon-Verkauf zusätzlich, er tritt auch bei der Publigroupe eine neue Karriere an: Er soll für die Entwicklung und Umsetzung der Custom-Publishing-Strategie der Publigroupe in Mitteleuropa verantwortlich zeichnen.

Die Publigroupe konzentriert sich auf den Denon-Erwerb; eine spätere Veräusserung der beiden Branchenzeitschriften wäre nicht überraschend. Wenn es heisst, dass Matthias Ackeret als verantwortlicher Chefredaktor die «Persönlich»-Medien im bisherigen Stil weiterführen werde, könnte das bereits ein Hinweis auf einen künftigen möglichen Besitzer (Option) sein.

Ob die Publigroupe mit diesem Kauf ein gutes Händchen gehabt hat, wird die Zukunft weisen, für die Teilhaber Hug und Prange ist es in jedem Fall ein Glücksfall. Wer sonst hätte ihnen alles abgekauft? - Mehr dazu: Publigroupe kauft Firmenpublikations-Gruppe Denon