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Mittwoch
19.05.2004

Die deutschen Fernsehkritiker lassen am Mittwoch kein gutes Haar an Anke Engelkes Show «Anke Late Night», die am Montag auf Sat.1 vom Stapel lief. Reinhard Mohr schreibt in der Onlineausgabe des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel»: «Das gesamte Setting der Show ist wie ein Korsett, das ihr nicht passt. Die politischen Themen sind ihr spürbar fremd, und auch das freihändige Herumphilosophieren über Gott und die Welt ist ihre Sache nicht. Sie braucht einen festen dramaturgischen Rahmen.» Michael Hanfeld, Medienkritiker der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» («FAZ») wollte sich so weit noch nicht aus dem Fenster lehnen und wies auf den hohen Anteil von Frauen zwischen 30 und 39 Jahren hin, die die Quotenzähler des Privatsenders am Montagabend ermittelt hatten (36,6%): «Ein Nischenprogramm ist das, welches die Fans des gepflegten Klamauks von Anke Engelke glücklich, diejenigen aber, die abends nach elf im Fernsehen nach einem Fünkchen Esprit dürsten, nicht satt macht.»

Auch wenn die Late-Night-Show den Kritikern eher missfällt, begeistert sie zumindest Alt-Showstar Rudi Carrell, Sat.1-Chef Roger Schawinski und Komödiant Olli Dittrich: Das Trio hat Wetten auf Erfolg - und Misserfolg - der Sendung abgeschlossen. Dittrich glaubt mit 10 000 Euro, Schawinski mit 20 000 Euro an den Erfolg der Sendung, wie die «FAZ» am Mittwoch weiter berichtete, 10 000 Euro will Carrell verpulvern, auf der aufs Missraten der Show wettet. Peanuts, angesichts des Millionenvertrags, den Engelke mit dem Privatsender für die drei Jahre währende Show abgeschlossen hat. Bleibt vor Christi Himmelfahrt ja nur eine Frage offen: Wer entscheidet am Ende über Top oder Flop? Na, wer denn: Schawinski, natürlich.