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Donnerstag
05.08.2004

Um Anke Engelkes Late-Night-Show endlich einen Push nach oben zu geben, soll die Show weiblicher und wohnlicher werden. Bei der Sendung werde nach der Sommerpause am 30. August einiges anders, kündigte Sat.1-Unterhaltungschef Matthias Alberti im «Tagesspiegel» vom Donnerstag an. «Wir werden weiblicher, die Deko umbauen, um alles ein bisschen kleiner, ein bisschen wohnlicher für Anke Engelke zu machen», sagte er. Mit Elementen aus Engelkes Comedyshow «Ladykracher» gebe es weitere Neuerungen.

Alberti ist trotz Kritik an der Late-Night-Show zufrieden. «Anke Late Night» erreiche einen durchschnittlichen Marktanteil von 10%. Er wisse auch nichts von der Vorgabe des neuen ProSiebenSat.1-Vorstandschefs Guillaume de Posch, künftig immer zweistellige Quoten zu erreichen. Der Unterhaltungschef betonte, dass für die Show die besten Gag-Schreiber der Republik arbeiteten. Es seien jedoch «nicht immer die besten Gags, die es in die Show schaffen», gestand der 40-Jährige. Alberti hält nichts davon, die Sendung bereits nach drei Monaten abzusetzen. «In der Late Night ist Geduld absolut zulässig», betonte er. Sat.1 wolle «langfristig Erfolg haben mit der ersten weiblichen Late Night der Welt», sagte Alberti.

Ankes Rücken stärkte kürzlich auch Sat.1-Chef Roger Schawinski: In seinem Sommertalk diese Woche auf «Tele Züri». «Ich rede mit Anke nicht über ihre Quote, wir haben andere Themen», so das doch etwas sehr erstaunliche Statement von Schawi. «Jay Leno und seine Show haben mehr als 12 Jahre gebraucht, bis die Sendung ein Erfolg wurde.» Geduld bringt also Rosen. Bleibt nur zu hoffen, dass das auch ProSiebenSat.1-Vorstandschef Guillaume de Posch so sieht. Denn im Gegensatz zu Roschee schaut er ganz genau auf Ankes Quote.