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Montag
22.03.2004

Rudi Carrell ist kürzlich ziemlich in Fahrt geraten. Bei «Beckmann» wettete der 69-jährige Entertainer ganze 10 000 Kröten, dass Kollegin Anke Engelke mit ihrer neuen Late-Night-Show scheitert. Der «fliegende Holländer» schien von dieser Vorstellung geradezu berauscht zu sein. Auch Thomas Gottschalk meinte, wenn auch etwas nüchterner, das könne nur schief gehen, und gab Engelke den Rat, sie solle doch weder tanzen noch singen. «So viel Anteilnahme von derart grossen Kollegen finde ich jedenfalls tausendmal besser, als wenn sich für meine Premiere kein Schwein interessieren würde», sagt Engelke nun in einem Interview mit dem «Spiegel».

Erstmals verrät die in Montreal geborene Schwerstarbeiterin (Kinderstar, mit 12 beim Radio, erste Fernsehgastspiele mit 14, Rundfunkmoderatorin, Comedy, Grimmepreis, Oscar-Präsentatorin) dem «Spiegel» Details über ihre Sendung «Anke Late Night», die von Montag bis Donnerstag (23.15 Uhr, Sat.1) von Mitte Mai an ein Riesenpublikum an den Bildschirm fesseln und vor allem zum Lachen bringen soll. «Auch ich beginne mit einem Stand-up. Auch ich werde Publikum, einen Schreibtisch und meistens auch zwei Gäste haben, die ich nicht verhören will», so Engelke zu ihrem Konzept. «Immerhin bieten wir eine A-Klasse-Talkmasterin namens Engelke... Unsere Gäste freuen sich einfach, dass wir uns darauf einlassen, gemeinsam mit ihnen etwas zu erleben. Guter Satz finden Sie nicht?», meint die 38-jährige Powerfrau bar jeder Bescheidenheit zu zwei «Spiegel»-Redaktoren.

Wie kommt diese Frau zu dieser Sendung, fragt man sich unweigerlich. Die Antwort folgt einige Zeilen später. «Der neue Sat.1-Chef Roger Schawinski liess bei mir anfragen. Ich habe ihn bisher nur einmal persönlich getroffen. Das war bei der Vertragsunterzeichnung, was ich aber auch völlig in Ordnung finde. Wir sind beide noch zu neu in unseren Jobs, als dass wir einen auf grosse Kumpels machen könnten.» Aha. Und dann: «Also der Dave (David Letterman) und ich - wir sind total dicke. Klasse was, mein Grössenwahn?» Allerdings Frau Engelke, sind Sie womöglich von sich selbst bekifft?