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Sonntag
09.07.2006

«Die Zahl der böswilligen Angriffe von aussen nimmt deutlich zu.» Das meint Rüdiger Grimm, Professor für IT-Sicherheit an der Universität Koblenz, über Viren und Trojaner, die immer häufiger in Computersysteme eingeschleust werden. Banken und Versicherungen nähmen das Problem zunehmend ernst. Nur würden beispielsweise Banken niemals zugeben, wenn Angriffe auf ihre Hauptrechenzentren erfolgreich gewesen seien: «Aber die gibt es mit absoluter Sicherheit», so Rüdiger Grimm in einem DPA-Gespräch vom Wochenende.

«Wir sind mittlerweile so weit, dass wir mit den Risiken umgehen können. Aber die Verfahren sind teuer», sagt Grimm. Grosse Firmen könnten ganze Abteilungen zur Absicherung ihrer Netze aufbauen. Kleinere wenden sich häufig an Universitäten mit der Bitte, ihre Netze beispielsweise im Rahmen von Diplomarbeiten abzusichern. Zu den Kosten, die Viren und Würmer verursachen können, meint der IT-Wissenschaftler: «Das kann ich für die gesamte Volkswirtschaft nicht beziffern. Aber das ist nicht etwas, was im fernen Rauschen untergeht.» Ganz grob lasse sich sagen, dass die Investitionen der Unternehmen in die IT-Sicherheit in etwa so hoch seien wie die geschätzten Schäden, die sie damit abwenden wollten.

Bis ein Kunde vom Hersteller eine Korrektur-Software («Patch») erhalte, vergingen etwa sieben Wochen. Hacker nutzten die Lücken jedoch im Durchschnitt bereits sieben Tage nach Bekanntwerden aus, so Grimm.