Das deutsche Detailhandelsunternehmen Edeka nimmt das Verlagsunternehmen Bertelsmann «offenbar in Sippenhaft»: Nach zwei kritischen Artikeln in der «Financial Times Deutschland» (FTD) habe das Unternehmen Spots und Print-Anzeigen bei RTL und in Gruner+Jahr-Titeln gestoppt, schreibt das Branchenblatt «Werben & Verkaufen». Laut dem «Spiegel» geht es dabei um Werbung im Wert von mehreren Millionen Euro, die Edeka storniert habe. Die FTD habe im vergangenen März über den Verkauf der Edeka-eigenen Marktkauf-Baumärkte an den Konkurrenten Rewe berichtet, hiess es zur Begründung. Der Wirtschaftszeitung zufolge musste Edeka noch eine millionenschwere Mitgift dazulegen, um die angeschlagene Sparte loszuwerden. Edeka war juristisch gegen die Berichterstattung vorgegangen, inzwischen haben sich beide Seiten auf einen Vergleich geeinigt.
Offiziell will Edeka von einer Strafaktion gegen Bertelsmann nichts wissen. Die Rede ist von strategischen «Umschichtungen im Budget». Man habe Geld aus der Imagekampagne in Preiswerbung für Radio und Tageszeitungen umgeschichtet, heisst es in der Hamburger Zentrale. Mit der FTD habe das nichts zu tun.
Eigentlich ist das Unternehmenm in Sachen Werbung derzeit so spendabel wie nie: Laut W&V hat Edeka das Mediabudget in diesem Jahr verdoppelt, um den 100. Firmengeburtstag zu feiern. Zur Kampagne gehören vier TV-Spots sowie Print-Anzeigen. Auch für die Öko-Eigenmarke «Bio Werkost» rührt das Unternehmen die Trommel.
Montag
06.08.2007