Der iPod- und Mac-Hersteller Apple hat laut einer US-Studie im ersten Halbjahr massiv weniger Musik von seiner Internet-Musikplattform iTunes verkauft. Von Januar bis Juni müsse die Zahl der monatlichen Verkäufe um dramatische 58 Prozent gefallen sein, schloss das angesehene Marktforschungsinstitut Forrester aus einer Befragung nordamerikanischer Konsumenten. Zudem habe jeder Kunde im Schnitt pro Bestellung 17 Prozent weniger Geld ausgegeben. Deshalb dürften die gesamten monatlichen Einnahmen um 65 Prozent gefallen sein, hiess es in der Studie weiter. Ein Sprecher von Apple Europa dementierte jedoch den Verkaufsrückgang: «Die Schlussfolgerung, dass sich die Verkäufe bei iTunes verlangsamen, ist ganz einfach nicht korrekt.» Der Rückgang käme nach einem enormen Wachstum von iTunes. Bis Anfang Jahr hatte sich die Zahl der Bestellungen innerhalb von weniger als zwei Jahren versiebenfacht und der Wert jeder Bestellung verdoppelt. Apple hat auf der Plattform mittlerweile über 1,5 Milliarden Lieder und zig Millionen TV-Shows und Filme verkauft.
«Noch kann man nicht sagen, ob der Rückgang an der Jahreszeit lag oder ob die Käufer digitaler Musik ihren Sättigungspunkt erreicht haben», hiess es in der Studie. Hierzu analysierten die Forscher knapp 3000 Bestellungen zwischen April 2004 und Juni 2006. Weil die meisten Kunden im Schnitt nur ein paar Songs bestellen, dürfte Apple nicht viel Geld mit iTunes verdienen, erklärte das Institut. «Nur Apple weiss, wie viel Gewinn von einer Kreditkartenbestellung von 1,98 Dollar für zwei Songs übrig bleibt.» Abzüglich der Gebühren, Kosten für die Plattform und den Grosshandelspreis der Songs dürfte es allerdings nicht viel sein.
Mittwoch
13.12.2006