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Freitag
09.12.2011

Die Amerikaner pflegen ein neues Hobby: Zapfsäulen-TV. Dabei können sie beim Tanken fernsehen - und das Segment wächst immer schneller.

Das Zapfsäulen-TV breitet sich gerade in den gesamten USA rasend aus, teilte die Nachrichtenagentur APA mit. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Nielsen ist es eine der am schnellsten wachsenden Medienkanäle der USA. Nun habe einer der beiden grossen Anbieter mit Turner Broadcasting, Mutter von CNN, TNT, Cartoon Network sowie anderen, Programmlieferungs-Vereinbarungen getroffen.

Die Idee ist zwar bereits rund fünf Jahre alt, breitete sich jedoch erst in den vergangenen Monaten massenhaft aus. In die Tanksäulen sind Bildschirme eingelassen, die etwa so gross sind wie ein iPad. Auf Knopfdruck oder durch das Herausziehen der Zapfpistole startet das Programm in einer Dauerschleife: Nachrichten, Sport, Wetter - und selbstverständlich Werbung. Nach vier Minuten beginnt alles von vorne.

Outcast und Gas Station TV heissen die beiden Hauptanbieter. Outcast ist laut Nielsen an 13 000 Zapfsäulen zu sehen und hat in den USA jeden Monat mehr als 24 Millionen Zuschauer. Gas Station TV komme, obwohl nur mit 9000 Bildschirmen, sogar auf 28 Millionen Seher. Ein 30-Sekunden-Werbespot kostet laut der «Chicago Tribune» 800 000 Dollar, wenn er einen Monat an den Tanksäulen laufen soll.

Auch für die Werbekunden ist das Zapfsäulen-TV attraktiv: Die Bildschirme laufen nur, wenn getankt wird. Die Sender können somit haargenau die Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer angeben.