Der Vorsitzende des Weltzeitungsverbandes, Gavin O`Reilly, hat zur Eröffnung des Jahreskongresses in Moskau die mangelnde Pressefreiheit in Russland angeprangert. Der Staat kontrolliere zunehmend die Medien, sagte O`Reilly am Montag. Hunderte russischer Journalisten und Verleger beklagten, dass in ihrem Land zu wenig für den Schutz der Pressefreiheit getan werde, sagte O`Reilly an der Veranstaltung im Kreml, an welcher auch der russische Präsident Wladimir Putin teilnahm.
Der Staat verbreite in den Medien eine Atmosphäre der Unsicherheit und zwinge die Journalisten zur Selbstzensur. Putin wies den Vorwurf zurück, der Kreml nehme mit Hilfe des Gasförderers Gasprom und anderer loyaler Konzerne Einfluss auf die Medien. Das Gegenteil sei der Fall, verteidigte er sich. «Die staatliche Kontrolle nimmt ab», sagte Putin. Die Pressefreiheit sei in Russland eine wertvolle Errungenschaft, die in der Verfassung verankert sei.
Montag
05.06.2006