Lügen haben kurze Beine - jedoch nicht am Telefon. In Telefongesprächen wird nämlich viel häufiger gelogen als beispielsweise in E-Mails. Das ergab eine Studie des Psychologen Jeff Hancock von der Cornell University in den USA. 37% der Telefongespräche seiner Versuchsteilnehmer enthielten mindestens eine Lüge. Bei den E-Mails waren es nur 14%. Bei direkten Gesprächen logen die Untersuchten in 27% der Fälle, wie das Wissenschaftsmagazin «New Scientist» in seiner neuen Ausgabe berichtet. Für Hancock ist das Ergebnis eine Überraschung: Wegen der eher anonymen und distanzierten Kommunikation per E-Mail wären hier eigentlich besonders viele Lügen zu erwarten gewesen.
Hancock erklärte sich die Wahrheitstreue in Mails damit, dass diese schwarz auf weiss aufgezeichnet sind und abgespeichert werden können. Möglicherweise hätten E-Mail-Verfasser Scheu zu lügen, weil sie später dafür per schriftlichem Beweisstück zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Für die Studie hatte der Psychologe 30 seiner Studierenden gebeten, über ihre Kommunikationen eine Woche lang Tagebuch zu führen und zuzugeben, wann sie dabei gelogen haben.
Donnerstag
12.02.2004