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Sonntag
14.10.2007

Wie einst das Swissair-Grounding habe der Berner Krawall zu einem Image-Schaden der Schweiz im Ausland geführt, weil die ausländischen Medien über solch negative Vorfälle ausführlich berichten. Mit dem Grounding sei das schlechteste Bild über unser Land kommuniziert worden, das je geschehen sei, erklärt Alt-Bundesrat Adolf Ogi in einem Interview mit dem «Sonntag». Negative Berichte wie in der «New York Times» seien nicht zu unterschätzen. Solche Beiträge würden überall in internationalen Organisationen oder in den Chefetagen der multinationalen Unternehmungen gelesen. Die Meinungsführer dächten sich dann: «Die Schweiz war doch einmal ein Land, in dem Ordnung herrschte.»

Für die Ausschreitungen könne man nicht die SVP verantwortlich machen, nahm Ogi seine Partei in Schutz. «Ich staune schon über die Berner Behörden. Sie tolerierten eine unbewilligte Gegenkundgebung. Und der Bundesplatz war nicht bewacht.» Die Polarisierung in der Politik müsse nun aufhören, kritisiert Ogi weiter. Der Personenkult um Christoph Blocher sei völlig unschweizerisch. «Man darf sich bei der SVP schon fragen, ob sie so eine zukunftsgerichtete Politik im Interesse des Landes, seiner Menschen und Wirtschaft betreibt», wird Alt-Bundesrat Ogi im «Sonntag» zitiert.