Das Buch «If I Did It» des schillernden amerikanischen Ex-Footballspielers O. J. Simpson wird jetzt nach einigem Hin und Her doch verlegt. Allerdings wird der wegen Mordes angeklagte und schliesslich freigesprochene Autor keinen Cent daran verdienen, wie der Internetdienst E!Online in der Nacht auf Mittwoch berichtete. Ein Konkursrichter in Florida hatte Simpson kürzlich die Rechte für das Buch entzogen und sie der Familie eines der Mordopfer zugesprochen.
Simpson spekuliert im Text, wie er seine Ex-Frau Nicole und ihren Freund Ron Goldman umgebracht hätte, wenn er denn der Mörder gewesen wäre. Goldmans Familie will den Band laut E!Online unter dem Titel «Geständnis eines Mörders» herausgeben und dem Originaltext von Simpson eigene kritische Kommentare hinzufügen. Die Familie werde Druck- und alle anderen Kosten für die Veröffentlichung tragen, dafür aber auch 90 Prozent aller Einnahmen erhalten. Die restlichen zehn Prozent würden unter der Familie von Nicole und einem Konkursverwalter aufgeteilt, heisst es bei dem Internetdienst weiter.
Die Ankündigung des Buches von Simpson hatte vergangenes Jahr einen derartigen Protest ausgelöst, dass der Verlag die Veröffentlichung rückgängig machte. Simpson war im Strafprozess von 1995 freigesprochen, zwei Jahre später in einem Zivilverfahren aber haftbar gemacht worden. Von den 33,5 Millionen Dollar, die er den Hinterbliebenen der beiden Mordopfer schuldet, hat er US-Medien zufolge bisher keinen Cent gezahlt. Die Familie von Ron Goldman will den Erlös aus dem Buchverkauf nicht selber einstecken, sondern in eine nach ihrem Sohn benannte Stiftung einzahlen.
Mittwoch
15.08.2007