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Samstag
13.09.2008

In seinen am Verlegerkongress in Montreux vorgetragenen «Erinnerungen eines Grenzgängers» schlug der deutsch-französische Journalist und Autor Peter Scholl-Latour einen grossen Bogen durch die Weltgeschichte der vergangenen hundert Jahre. Aus der Medienperspektive interessant war dabei seine Anmerkung, er habe früher seine Berichte aus Afrika per Einschreiben an die Redaktionen senden müssen. Das habe manchmal mehr als eine Woche gedauert. Und noch aus Vietnam seien seine Kriegsberichte manchmal bis zu drei Tagen unterwegs gewesen, bis sie auf der Redaktion waren. Das habe allerdings ihrer Qualität nicht geschadet, eher sogar genützt, da er sich habe bemühen müssen, die Beiträge so zu verfassen, dass sie auch noch einige Tage stimmten. «Diese Zeit der Reflexion vermisse ich heute manchmal.»