Der Aufmarsch war prominent und die Töne dazu waren ungewöhnlich: Der polnische Premierminister Marek Belka eröffnete zusammen mit dem Schweizer Botschafter in Polen, André von Graffenried, am Donnerstag die 50. Internationale Buchmesse in Warschau, bei der die Schweiz im Mittelpunkt steht. Umrahmt wurde die Feier von Alphornklängen Eliana Burkis, die den Alpsegen für die Bücher aus Schweizer Verlagen spendete.
Bis Sonntag lesen und diskutieren Schweizer Autoren wie Jürg Halter, Hugo Loetscher oder Peter Weber mit polnischen Kolleginnen und Kollegen. Eine Kunstausstellung mit Werken zeitgenössischer Künstlerinnen wie Fischli/Weiss und eine Debatte über die polnische Reportageschule stehen unter anderem im reichhaltigen, von Pro Helvetia, Präsenz Schweiz und dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) zusammengestellten Programm.
Mit dem Rückgriff auf die Kunst holt die Botschaft die Schweiz wieder ins öffentliche Bewusstsein der Polen zurück, «weil die Schweiz wegen ihrer Nicht-EU-Mitgliedschaft aus den polnischen Medien verschwunden ist», wie Lukas Gasser, Minister in der Schweizer Gesandtschaft, dem Klein Report in der polnischen Hauptstadt erklärte. In den vergangenen zwei Wochen hätten die polnischen Medien ausführlich über den Schweizer Auftritt auf der Buchmesse geschrieben, das in Polen als für die Medien wichtigstes kulturelles Ereignis eingestuft wird. «Mit dem Auftritt auf der Messe gelingt uns eine Neupositionierung der Schweiz», sagte Minister Gasser weiter und hofft nun auf Nachhaltigkeit.
Donnerstag
19.05.2005