Nachdem sich die nationalrätliche Fernmeldekommission (KVF) dafür ausgesprochen hat, das Werbeverbot für Wein und Bier im Fernsehen aufzuheben, haben sich sogleich Befürworter und Gegner zu Wort gemeldet. Der Arbus Schweiz, Vereinigung für kritische Mediennutzung, hat sich am Mittwoch bestürzt über den Entscheid gezeigt, wogegen der Branchendachverband Schweizer Werbung (SW) «den klaren Entscheid der Nationalratskommission» kurz darauf «begrüsst» hat.
Der Arbus hat seine Haltung bestätigt, «Werbung für Wein und Bier in den schweizerischen Radio- und TV-Sendern nicht zuzulassen und sich für einen klaren und unmissverständlichen Jugendschutz einzusetzen», wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Der Arbus hat die Kopplung des EU-Mediaabkommens mit der Zulassung von Alkoholwerbung von jeher bekämpft. Er sieht nun seine Forderungen durch die KVF des Nationalrates untergraben. Auch eine abgeschwächte Kompromisslösung aus linksgrünen Kreisen des Nationalrates kommt aus Sicht des Arbus nicht in Frage.
Andererseits hebt die SW hervor, dass bei einer Durchsetzung des Werbeverbotes lokale Hersteller von Wein und Bier im Kampf um Marktanteile benachteiligt wären. «Es kann doch nicht sein, dass internationale Brauereien unbeschränkt ihre Produkte über SatellitenTV respektive Kabel in der Schweiz präsentieren können und die einheimische Industrie infolge Werbeverbot leer ausgeht», schreibt die SW. Die SW lehne den radikalen Vorschlag des Ständerates für ein Verbot sämtlicher TV-Werbung für Bier und Wein auch deshalb ab, weil ihrer Meinung nach legale Produkte möglichst unbeschränkt beworben werden sollen.
Mittwoch
20.05.2009