Der am Sonntag verstorbene Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn (89) wird am Mittwoch auf dem Friedhof des Moskauer Donskoi-Klosters beigesetzt. Die Begräbnisstätte habe sich der Schriftsteller vor fünf Jahren selbst ausgesucht, erklärte ein Sprecher des Moskauer Patriarchats nach Angaben der Agentur Interfax am Montag. Solschenizyn war ein tief gläubiger orthodoxer Christ.
Auf dem Friedhof des Ende des 16. Jahrhunderts gegründeten Mönchsklosters wurden in der Vergangenheit vor allem Vertreter des russischen Adels begraben. Der Friedhof liegt im Südwesten der Stadt. Dort befindet sich auch das Grab des Architekten Joseph Bove (1784-1834), der mit Bauwerken wie dem Bolschoi-Theater das Bild der russischen Hauptstadt geprägt hat.
«Er war bereits einige Zeit sehr krank, verschob aber alle ärztlichen Tests mit Hinweis auf seine drängende Arbeit», sagte Stepan, der Sohn des Nobelpreisträgers der Zeitung «Komsomolskaja Prawda». Auch am Sonntagabend habe sich Solschenizyn mit der Herausgabe seines Gesamtwerkes befasst, das 2010 abgeschlossen sein soll. Mit der Frau des Autors, Natalia, habe er bis zuletzt am Bett des Sterbenden gesessen, sagte sein Sohn. Mit ihr habe er auch den letzten Willen des Vaters empfangen. Darin habe Alexander Solschenizyn genau festgelegt, welcher Teil seines künstlerischen Schaffens im Familienbesitz bleiben soll.
Montag
04.08.2008