Auch wenn immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene sich ihre Fernsehsendungen digital oder im Internet anschauen, freute man sich am Montag beim Jugendsender joiz dennoch sehr darüber, bald auch in die analoge Programmpalette der UPC Cablecom aufgenommen zu werden. «Noch konsumieren weit über die Hälfte der UPC-Cablecom-Haushalte analoges Fernsehen. Der Entscheid ist also nach wie vor wichtig», erklärte joiz-CEO Alexander Marazza am Montag dem Klein Report.
«Wir freuen uns natürlich sehr über den Entscheid, auch wenn wir keinesfalls überrascht sind», fügte er hinzu. Die Faktenlage sei aus Sicht des Senders eindeutig gewesen, die Cablecom habe nur aus prinzipiellen Gründen rekurriert. «Wir sind froh, dass dieses leidige Thema vom Tisch ist und wir nun aufgeschaltet werden, sowohl in analog wie auch in HD», sagte er. Die erste Instanz habe eine Frist von maximal drei Monaten bis zur Aufschaltung gesetzt. «Wir hoffen natürlich, dass wir sogar noch etwas früher aufgeschaltet werden. Das werden die Gespräche zeigen», so der Senderverantwortliche im Gespräch mit dem Klein Report.
Auf die Frage, ob joiz bald auch von weiteren Kabelnetzanbietern aufgeschaltet werde, erklärte Alexander Marazza: «Es haben uns zwar bereits eine Hand voll Kabelnetze freiwillig auch analog aufgeschaltet, die andern haben aber auf den Entscheid des Bundesgerichtes gewartet», sagte er. «Wir werden nun natürlich auf diese Kabelnetze zugehen - mit ziemlich guten Argumenten», verriet er dem Klein Report.
In anderen Punkten ist der Jugendsender scheinbar erfolgreicher: Gemäss Marazza geniesst joiz ein Jahr nach dem Start die Gunst der Werbebranche und der Zuschauer. «Wir sehen besonders im Branded Entertainment eine sehr grosse Nachfrage. Neben der Migros, mit der wir in diesem Jahr mehrere eigene Formate lancieren, haben wir Sendungspartner wie Coca-Cola, Kraft Foods oder neu auch Zweifel Chips für längerfristige Kooperationen gewinnen können», erklärte er dem Klein Report.
Die Kunden würden ein grosses Potenzial darin sehen, dass joiz als Sender das ganze Potenzial von Crossmedialität, Branded Entertainment, Sponsoring und Innovation nutze und ausschöpfen könne. «Daneben unterstützen uns Publisuisse, Goldbach Audience und Stailamedia in der Promotion und der Vermittlung von klassischer TV- und Onlinewerbung und helfen uns so, die Wirkungsspanne zu vergrössern», fügte er hinzu.
Was den Zuschauerzuspruch anbelangt, verwies Alexander Marazza darauf, dass die Einschaltquoten bislang von Telecontrol noch nicht gemessen würden. Entsprechend könne sich joiz nur anhand der offiziellen Onlinezahlen vergleichen lassen. «Dort zeigt es sich, dass wir unsere elektronischen Mitbewerber mit derselben Zielgruppe bereits überholt haben. Und die Tendenz zeigt immer noch stark nach oben», erklärte er dem Klein Report.
Aufgrund der stark zunehmenden Interaktion der Zuschauer via joiz.ch, Facebook und Twitter gehe man aber auch von einem «deutlichen Wachstum» bei der Zahl derjenigen aus, die sich mit der Fernbedienung für das joiz-Programm entscheiden. «Spätestens mit dem Wechsel zum neuen Fernsehpanel in 2013 können wir diese Zahlen dann auch ausweisen», zeigte er sich am Montag überzeugt.