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Sonntag
22.08.2004

Nach der gescheiterten Übernahme von Telekom Austria dürfen sich die Swisscom-Aktionäre freuen: Einen Teil der prall gefüllten Kriegskasse will Swisscom-Chef Jens Alder seinen Aktionären zukommen lassen - mit Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen. Kein Problem hat der CEO damit, dass der Bund weiterhin die Aktienmehrheit des Telecomkonzerns besitzt. Für das Unternehmen sei die Aktienmehrheit des Bundes nicht von Belang, sagte Swisscom-Chef Jens Alder in einem Interview im «SonntagsBlick». «Die Swisscom kann mit der Bundesmehrheit leben. Auch längerfristig sehe ich da kein existenzielles Problem.» Am Freitag, einen Tag nach der gescheiterten Übernahme der Telekom Austria, hatte Finanzminister Hans-Rudolf Merz für einen Rückzug des Bundes als Swisscom-Mehrheitsaktionär plädiert. Für die Swisscom sei die Bundesmehrheit «emotional» sicher ein Gewinn, so Alder. «Sie gibt den Schweizerinnen und Schweizern das Gefühl: Die Swisscom ist unser Unternehmen.»

Die Übernahme von Telekom Austria wäre sehr sinnvoll gewesen, bilanzierte der CEO. Eine strategische Notwendigkeit sei die Übernahme aber nicht gewesen, sagte Alder. Das überschüssige Geld will Alder nun den Aktionären direkt zukommen lassen, via Dividenden und Aktienrückkäufe. Eine Senkung von Gebühren und Tarifen kommt für ihn jedoch nicht in Frage: «Unsere Tarife sind sehr kompetitiv», sagte er. Nicht zuletzt deshalb, weil die Swisscom eine sehr stabile und treue Kundenbasis habe.