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Dienstag
29.07.2008

Nach einer Reihe von Gewinnwarnungen trennt sich der französisch-amerikanische Telecom-Ausrüster Alcatel-Lucent von seinen Top-Managern. Konzernchefin Patricia Russo soll das Unternehmen vor dem Jahresende verlassen, und der Präsident des Verwaltungsrats, Serge Tchuruk, werde am 1. Oktober aus dem Amt scheiden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Tchuruk hatte die Fusion von Alcatel-Lucent 2006 in die Wege geleitet. Russo werde eine Abfindung in Höhe von bis zu 6 Millionen Euro erhalten, sagte ein Unternehmenssprecher. Dies entspreche etwa zwei Jahresgehältern.

Der Verwaltungsrat beginne unverzüglich mit der Suche nach Nachfolgern für Russo und Tchuruk, hiess es. Analysten begrüssten den Abgang der beiden Manager. Die Aktie von Alcatel-Lucent legte zu Handelsbeginn in Paris um 4,4 Prozent zu. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, führten vor allem Abschreibungen im zweiten Quartal zu einem Nettoverlust von 1,1 Mrd. Euro. Auf betrieblicher Ebene erzielte Alcatel-Lucent dagegen einen Gewinn von 93 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von 19 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem Betriebsergebnis von 64 Mio. Euro gerechnet.

Alcatel-Lucent, entstanden aus dem US-Konzern Lucent und der französischen Alcatel-Gruppe, machte im vergangenen Jahr einen Verlust von 3,5 Mrd. Euro. Weltweit sollen bis 2009 rund 16 500 Stellen gestrichen werden, davon mehr als 1800 in Frankreich.