Der frühere US-Vizepräsident Al Gore zeichnet in seinem neuen, am Montag auf Deutsch erschienenen Buch «Angriff auf die Vernunft» ein düsteres Bild der Politik des amtierenden Präsidenten George W. Bush. Neben seinem Lieblingsthema, der Klimadebatte, äusserte er sich kritisch über die amerikanischen Medien. Das Fernsehen habe im Zusammenhang mit Bushs «Politik der Angst» manipuliert, schreibt Al Gore in seinem Buch weiter.
Der freien ungehinderten Debatte, im Sinne eines «Marktplatzes der Ideen», spricht der Ex-Vize das Wort und verweist dabei auf die Zeiten der amerikanischen Gründerväter, seines Vorbildes Thomas Jefferson. Heute, so klagt Al Gore, sei dieser «Marktplatz» verstopft von der Dominanz des Fernsehens, womit eine gut informierte Bürgerschaft als Korrektiv einer fehlgeleiteten Politik ausfalle. Das werfe die Frage auf, ob die Bürgerschaft ausgerechnet im Zeitalter des nahezu uneingeschränkten Zugangs zu Informationen besonders uninformiert und manipulierbar geworden ist. Gore selbst sieht im letzten Kapitel seines Buches über die Vernunft denn auch die Rettung im Internet, das einen «offenen kommunikativen Raum» öffnen könnte.
Montag
13.08.2007