Content:

Sonntag
21.05.2006

Der frühere amerikanische Vizepräsident Al Gore startet mit einem Dokumentarfilm eine Kampagne für den Klimaschutz. Der Film «An Inconvenient Truth» (Eine unbequeme Wahrheit) wurde am Samstag bei den Filmfestspielen in Cannes präsentiert. Gore sagte bei diesem Anlass: «Der Kampf gegen die Erwärmung der Erde ist keine politische, sondern eine moralische Aufgabe. Es geht jetzt um das Überleben der menschlichen Zivilisation.»

Die von ihm mitgegründete Allianz für Klimaschutz will vor allem in den USA Überzeugungsarbeit an der Basis leisten, um die Regierung dazu zu zwingen, das Kyoto-Protokoll zu unterzeichnen und weitere Massnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. Gore betonte in Cannes, er selbst verbinde damit keine Ambitionen auf politische Ämter. «Ich gehe nicht mehr ins Rennen um einen nationalen Posten. Ich habe jetzt andere Wege, mich nützlich zu machen, die mir gut gefallen.»

«An Inconvenient Truth» von Davis Guggenheim läuft ausserhalb des Wettbewerbs im Festivalprogramm. Als «Star» einer One-Man-Show vor der Kamera präsentiert Gore eine umfangreiche Faktensammlung zur drohenden Katastrophe durch die fortschreitende Erderwärmung. Die wissenschaftliche Lektion ist locker und anschaulich aufbereitet. Als Porträt bietet der Film auch persönliche Einsichten Gores, der nicht nur durch die Wahlniederlage vor fünf Jahren zum Umweltaktivisten geworden ist, sondern auch durch tragische Einschnitte in seinem Privatleben. Siehe auch: Al Gore startet innovatives TV-Format