Es heisst perverserweise «Happy slappig», hat mit «Happiness» zumindest für das Opfer aber gar nichts zu tun. Der Ausdruck bezeichnet das Verprügeln von irgendwelchen Jugendlichen und das Tun zumeist per Handy-Kamera aufzunehmen. Einziger Zweck: Unterhaltung. Jetzt bekämpft die Zürcher Polizei die Zunahme von Gewalt- und Pornografie-Darstellungen auf Handys und Computern mit einer Präventionskampagne in den Schulen. Seit Anfang 2005 seien 39 Fälle registriert worden, gab Marcel Graf von der Kapo Zürich auf Anfrage der SDA bekannt. Es handle sich um fünf körperliche Angriffe und 24 Darstellungen von Gewalt. In 14 Fällen sei Pornografie heruntergeladen worden, auch harte Pornografie, sagte Graf. Erwischt wurden 15- bis 17-jährige beider Geschlechter.
Die Kantonspolizei Zürich schreibt «von einem hemmungslosen Umgang mit Gewaltdarstellung, dem begegnet werden müsse». Viele Jugendliche wissen laut Graf beispielsweise nicht, dass das Herunterladen von Pornografie «unter Strafandrohung verboten» ist. Dies erfahren sie nun in einem Informationsblatt und auf Plakaten. Die Botschaft des einen Plakats ist eindeutig: «Gwalt isch feig!», heisst es auf dem Display des aufgeklappten Mobiltelefons. So geht es den Tätern vor allem darum, ihre Opfer zu demütigen: Etwa dann, wenn die ganze Schule über einen Film lacht, der sich rasend schnell von Handy zu Handy verbreitete.
Donnerstag
06.04.2006