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Samstag
22.11.2025

Digital

«Mit unserem serverseitigen Tracking sehen wir auch die Crawler der LLMs, die für clientseitige Trackings wie Google Analytics verborgen bleiben»: CCO Michel Mariani (l.) und Theo Esenwein, Chief Product Officer, von cptr... (© Klein Report)

«Mit unserem serverseitigen Tracking sehen wir auch die Crawler der LLMs, die für clientseitige Trackings wie Google Analytics verborgen bleiben»: CCO Michel Mariani (l.) und Theo Esenwein, Chief Product Officer, von cptr... (© Klein Report)

Künstliche Intelligenz (KI) anstöpseln und gut ist?

Weshalb 95 Prozent aller AI-Integrationen scheitern, haben Michel Mariani und Theo Esenwein von cptr (fusedeck) eindrücklich in ihrem Referat an der Digitalkonferenz DEX in Zürich dargelegt.

Was ist der Grund für das Scheitern? Es ist nicht die Qualität der Artificial-Intelligence-Modelle, sondern der Hund liegt in der «Learning Gap» für Tools und Organisationen begraben und in der fehlerhaften Integration.

Zudem haben gekaufte AI-Tools von spezialisierten Verkäufern eine Erfolgsrate von etwa 67 Prozent, während intern entwickelte AI-Lösungen nur zu etwa 33 Prozent erfolgreich sind. Schnell fehlt die Aktivierung und der Return on Investment (ROI) und auch die Datenintegration ist oft mangelhaft.

Die beiden von der Zürcher Marketingtechnologie-Firma cptr AG wiesen auch darauf hin, dass Menschen häufig Künstliche Intelligenz bei der Mustererkennung schlagen, wenn kaum Daten vorhanden sind.

Hingegen ist klar, dass Large Language Models (LLM) das Verhalten in der Recherche der Menschen beim Surfen im Web stark verändern. Denn sie crawlen unbemerkt auf den Websites und sagenhafte 73 Prozent der Informationen stammen von unabhängigen Medien (fög/UZH).

Anbieter wie auch der Klein Report mit dem gleichnamigen Kommunikationsportal erhalten dadurch keine Ad-Impressions, da LLM-Crawler keine generieren. Die Leserschaft informiert sich vor dem direkten Portal-Besuch. Es entsteht aber auch kein Fraud.

Grosse Sprachmodelle sind generative AIs und keine Statistiker, keine Entscheider, keine Mathematiker und sie haben ganz sicher kein Baugefühl. Es sind schlicht Werkzeuge.

Journalistinnen und Journalisten könnten neidisch werden, denn die LLMs generieren viel, aus wenig. Aber sie halluzinieren auch.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist ihr Wissen selten aktuell und oft zu langsam für den Media Bereich. Sie brauchen Zeit zum Anlernen. «80 Prozent mag korrekt sein, aber die letzten 20 Prozent kosten Unmengen an Zeit und Geld», führte CCO Michel Mariani aus.

Und welche Daten werden in der Regel bei automatisierter Media-Optimierung meistens verwendet? Clicks, Impressions und Cost.

Auch Chief Product Officer Theo Esenwein appelliert deshalb für eine bessere Datengrundlage. 1st- und Zero-Party-Daten würden wichtiger denn je, so die Einschätzung des Digital-Profis, der seit sieben Jahren für die Digitalfirma cptr arbeitet, die nach eigenen Angaben mit fusedeck ein Cookie-loses Tracking Framework entwickelt hat.

Dank fusedeck könne cptr tief ins digitale Ökosystem schauen. «Mit unserem serverseitigen Tracking sehen wir nämlich auch die Crawler der LLMs, die für clientseitige Trackings wie Google Analytics verborgen bleiben», erklärt Chief Commercial Officer Mariani, der auch schon acht Jahre bei der Firma arbeitet.

Ein Fazit der beiden ist unter anderem, dass Nicht-personalisierte Daten unterschätzt werden. In einer datenschutzsensiblen Welt sollte man lernen, starke aussagekräftige Signale zu nutzen, auch ohne Personalisierung.

Vor der Präsentation von Michel Mariani und Theo Esenwein haben am 19. November Sandro Albin und Jan Bachmann von cptr referiert. Gemeinsam mit Giovanni Porcelli, Head of Digital and Consumer Journey bei Volvo Schweiz, sprachen die drei zum Thema «Mehr Technologie, mehr Dashboards - und trotzdem verpufft die Hälfte des Werbebudgets. Wie Volvo den Weg von Konversation zu Conversion neu denkt».