Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur 2008 geht an die 1935 in Ungarn geborene, seit Jahrzehnten in der Westschweiz lebende Schriftstellerin Agota Kristof. Dies gab Kulturministerin Claudia Schmied bekannt. Die mit 25 000 Euro (38 000 Franken) dotierte Auszeichnung gehe an eine der «ganz grossen Schriftstellerinnen der Gegenwartsliteratur», erklärte Schmied laut einem Communiqué vom Montag.
Nach dem Ungarnaufstand 1956 flüchtete die Autorin über Österreich in die Schweiz, wo sie seither lebt und seit 1978 auf Französisch Hörspiele und Theaterstücke schreibt. Gleich ihr erstes Buch «Das grosse Heft» erhielt 1987 den «Livre Européen», später kam Agota Kristof auf die Auswahlliste für den Prix Goncourt. Zu ihren bisherigen Auszeichnungen zählen unter anderem der Gottfried-Keller-Preis und der Schillerpreis für ihr Gesamtwerk. Nach dem grossen Erfolg ihres Erstlings wurde Kristof 1988 freischaffend. Ihre Bücher sind in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur würdigt das literarische Lebenswerk eines europäischen Autors. Unter den Trägern dieser Auszeichnung finden sich Namen wie Václav Havel, Eugène Ionesco, Simone de Beauvoir, Friedrich Dürrenmatt, Christa Wolf oder Umberto Eco.
Montag
17.11.2008