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Donnerstag
18.08.2005

Der frühere Mutterkonzern Agfa-Gevaert fordert von dem insolventen Fotofilmhersteller AgfaPhoto binnen einen dreistelligen Millionenbetrag weniger Monate zurück. Das könnte dessen Sanierung gefährden. Die belgische Agfa-Gevaert teilte am Donnerstag mit, sie erwarte innerhalb von 3 bis 4 Monaten die Rückzahlung von 112 Mio. Euro, die sie im vergangenen Jahr zur Vorfinanzierung der Übernahme von AgfaPhoto an das damalige Management gezahlt habe. Agfa-Gevaert habe die Vorfinanzierung eingestellt, als AgfaPhoto Ende Mai den Insolvenzantrag gestellt habe.

Zugleich erklärte der belgische Grafikspezialist, er werde einen voll besicherten Kredit bereitstellen, mit dessen Hilfe eine Transfergesellschaft für die vom Stellenabbau betroffenen Arbeitnehmer von AgfaPhoto aufgebaut werde. Agfa-Gevaert hatte AgfaPhoto bereits nach dem Insolvenzantrag finanziell unter die Arme gegriffen. AgfaPhoto war im August 2004 vom Mutterkonzern Agfa-Gevaert abgetrennt und im November als AgfaPhoto GmbH gegründet worden. Im Mai diesen Jahres meldete die Leverkusener Traditionsfirma überraschend Insolvenz an. Das zuständige Amtsgericht eröffnete das Insolvenzverfahren am 1. August und ordnete Eigenverwaltung an, sodass das Agfa-Management die Sanierung selbst abwickeln kann. Siehe auch: Agfa verkauft Fotosparte - 2900 Angestellte betroffen