Mit stolzen Zahlen über das abgelaufene Jahr 2006 hat die Schweizer Plakatgesellschaft Affichage (APG) aufgewartet und damit Aktionäre sowie offensichtlich auch die Börse erfreut. Doch wenn die Zahlen auch in den kommenden Jahren derart glänzen sollen, werden vermehrte Anstrengungen im Ausland erforderlich sein. «Es gibt klar einen Link zwischen der steigenden Tendenz zu Werbeverboten in der Schweiz und unseren zunehmenden Aktivitäten im Ausland», sagte CEO Christian Kauter am Dienstag am Rand der Bilanz-Medienorientierung gegenüber dem Klein Report.
In den vergangenen Jahren habe die Plakatfirma geschätzte zehn Millionen Franken Umsatz an Tabakwerbung verloren, durch neue Techniken (Roll-Plakate) und bessere Plakatstellen aber kompensiert. Bundesrat Pascal Couchepin habe die Werbebranche kürzlich beruhigt, es seien seitens der Verwaltung keine neuen Einschränkungen für Werbung vorgesehen, erzählte Christian Kauter erfreut, gleichzeitig aber auch skeptisch: «Werbeverbote werden uns in Zukunft immer mehr beschäftigen.» In Zukunft dürfe man in der Schweiz kaum mehr auf zweistellige Wachstumsraten hoffen, glaubt Kauter.
In Slowenien, Kroatien und Serbien hat die Affichage aus diesem Grund ihre Position mit der Übernahme einer Mehrheit an der Metropolis Media Gruppe ausgebaut. In Montenegro übernahm sie die Montepano, laut Affichage die Nr. 2 im Balkanland. In Rumänien wurden die diversen Firmen in die Gruppe integriert, um sie direkter führen zu können. Und in Griechenland ist die Affichage im Moment damit beschäftigt, den Branchenleader Domisi Outdoor SA (60% Marktanteil) zu 75% zu integrieren. Der Aussenwerbemarkt betrage in diesem Land nur etwa fünf Prozent am gesamten Werbemarkt, biete also gehöriges Potenzial, sagte Kauter, der in diesem Zusammenhang von einer «grossen Chance» und einer «Herausforderung» sprach. - Siehe auch: Plakatfirma Affichage mit starker Umsatz- und Gewinnsteigerung
Dienstag
27.02.2007