Die angebliche und dann-doch-nicht-Geliebte von ex-Botschafter Thomas Borer, Djamile Rowe, will (oder kann) nicht mehr an ihrer Behauptung festhalten, sie sei von Ringier und der geschassten Blick-Journalistin Alexandra Würzbach «durch Geld oder psychischen Druck zu ihren Geständnissen über die angebliche Affäre mit Borer gebracht worden». Jedenfalls hat ihr Anwalt an der Verhandlung vor dem Berliner Landgericht am Donnerstag keinen entsprechenden Antrag vorgebracht.
Dabei war das Gericht extra auf Antrag von Rowe zusammen getreten. Die ex-Verkäuferin wollte sich gegen eine Einstweilige Verfügung von Michael Ringier, dem Ringier-Verlag und der Journalistin Würzbach wehren. Diese Verfügung hatte Rowe verboten weiterhin zu behaupten, sie hätte ein Verhältnis mit Borer («Es war purer Sex!») nur unter Druck eingestanden.
Das heutige Schweigen lässt damit Rowes zweite Eidesstattliche Erklärung und die Verneinung eines Verhältnisses mit Borer in neuem Licht erscheinen. Haben SonntagsBlick und Blick"doch die Wahrheit - zwar mit falschen Mitteln und Grundlagen - recherchiert? Jedenfalls wird in Berlin bereits gemunkelt, Rowe habe mehr Spuren in Borers Eheleben hinterlassen: So soll die Vielleicht-Geliebte der Hintergrund gewesen sei, warum Shawn Borer-Fielding in der Nacht vom 12. auf den 13. August hysterisch die Polizei rief. Ein Eifersuchtsdrama mit Handgreiflichkeiten, das - wie bekannt - in einer polizeilichen Ermittlung wegen unerlaubten Waffenbesitzes gegen Borer endete.
Nun, sowohl der arbeitslosen Rowe ist Wahrheit heute wohl nicht mehr wichtig. Rowe lebt in Luxus und Borer hat sich nicht nur mit einer siebenstellige Genugtuungssumme abfinden lassen, sondern ist offenslichtlich auch glücklich, nicht mehr Botschafter zu sein. Jedenfalls lässt er sich heute für seine Arbeit «viel besser bezahlen» als früher, wie er in der September-Beilage der «Bilanz» erklärt. Somit: Ende gut - Konto voll. Mehr dazu im Archiv.
Donnerstag
29.08.2002