Im Prozess gegen Aleksander Ruzicka bestätigte am Mitttwoch die 6. Strafkammer des Landgerichts Wiesbaden unter dem Vorsitz von Jürgen Bonk, dass der Global CEO von Aegis Media, Jerry Buhlmann, als Zeuge geladen wird. Ebenso versucht das Gericht den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Aegis plc, Douglas Flynn, zu laden. Derzeit wird seitens des Gerichts versucht, einen geeigneten Termin zu finden. Möglich scheint auch eine Aussage per Videokonferenz. Einige Zeugen haben auf diesem Weg bereits ausgesagt.
Der Mitangeklagte David Linn hatte zuletzt ausgesagt, dass ihm Aleksander Ruzicka im Jahr 2002 gesagt habe, er habe von Douglas Flynn freie Hand beim Erreichen der Gewinnvorgaben aus dem Londoner Headquarter der Mediaagentur. Dazu soll auch das Erschliessen neuer Erlösquellen, wie dem Kapitalisieren von Freispots gehört haben. Im November 2003 soll es ein Gespräch zwischen Flynn, Ruzicka und Linn darüber gegeben haben.
Der Geschäftsführer der Barterfirma Emerson FF, Joachim Lüdeke, hatte als Zeuge bereits im Januar ausgesagt, dass er im Jahr 2003 bei Douglas Flynn ein solches Bartersystem präsentiert hätte. Er habe ein jährliches Budget von 250 000 Euro für den europaweiten Aufbau eines Barternetzwerkes erhalten und danach bei Aegis Media in den meisten europäischen Ländern sein System vorgestellt. Vor diesem Hintergrund sieht offenbar auch das Gericht Bedarf an einer Aussage von Douglas Flynn. Flynn hatte Aegis plc. Anfang 2005 verlassen. Wenige Monate später wurde Ruzicka vom eigenen Unternehmen angezeigt.
Mittwoch
27.08.2008