Vorläufiger Höhepunkt im Prozessmarathon um den Werbethriller von Wiesbaden: Aleksander Ruzickas Nachfolger Andreas Bölte sagte am Montag vor dem Landgericht Wiesbaden aus: Fast sieben Stunden stellte sich der Aegis-Media-CEO Central and Eastern Europe den Fragen des Vorsitzenden Richters Jürgen Bonk, des Staatsanwalts und der Verteidigung. Am ersten Prozesstag nach der fünfwöchigen Sommerpause waren fast so viele Journalisten, Kamerateams und Fotografen wie zu Prozessbeginn im Gerichtssaal. Auch der Zuschauerbereich war mit Aegis-Mitarbeitern und Rechtsanwälten anderer Beschuldigter voll besetzt. Sie erlebten einen gut vorbereiteten Andreas Bölte.
Erwartungsgemäss belastete Bölte seinen Vorgänger Aleksander Ruzicka im Sinne der Anklage schwer. Er schilderte ausführlich, wie es zu der skurrilen Strafanzeige gegen Ruzicka kam. Bölte hatte dafür nach eigenen Recherchen in der Mediaagentur den Auftrag erteilt. Nur wenige Monate nachdem er 2004 in der Position des CFO zu Aegis Media kam, hatte er das Berliner Sicherheitsunternehmen Control Risks mit Nachforschungen gegen seinen Chef beauftragt. Control Risks hatte erst kürzlich Schlagzeilen gemacht, als es im Auftrag der Deutschen Telekom Journalisten bespitzelt haben soll.
Montag
04.08.2008