Das neu an der SWX kotierte Unternehmen Advanced Digital Broadcast (ADB) hat im ersten Halbjahr 2005 deutlich mehr umgesetzt und den Gewinn verdoppelt. Auch in Zukunft will das Genfer Unternehmen in schnellem Rhythmus weiterwachsen. Der Umsatz sei im ersten Semester um 34,1% auf 106,5 Mio. Dollar gewachsen, teilte die Herstellerin von Settop-Boxen und Software für das digitale Fernsehen am Mittwoch in einem Communiqué mit. Er sei stolz auf das hervorragende Resultat, sagte Geschäftsführer Andrew Rybicki: Die Entwicklung im ersten Halbjahr bestätigte die gute Verfassung des Marktes, der Kunden, der Technologie und der Produkte von ADB.
Der Betriebsgewinn kletterte um 92,2% auf 9,3 Mio. Dollar. Grund seien Kostenoptimierungen des Produkte-Portfolios sowie gute Preisentwicklungen in einigen Schlüsselkomponenten. Der Reingewinn verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr gar auf 6,5 Mio. Dollar (+106,9%). ADB sei auf dem richtigen Weg, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Für das ganze Jahr 2005 solle der Umsatz um mehr als die durchschnittliche Wachstumsrate der vergangenen 7 Jahre von 35% zulegen, sagte Finanzchef Alessandro Brenna vor den Medien in Zürich. So habe sich der Schweizer Kabelnetzbetreiber Cablecom dafür entschieden, den digitalen Videorekorder von ADB zu beziehen. Das Gerät soll im nächsten Monat auf den Markt kommen. Zudem habe der spanische Telekom-Konzern Telefónica einen Grossauftrag für TV-Empfangsgeräte (Settop-Boxen) für das Fernsehen aus der Telefonbuchse erteilt.
Drei weitere Telecomkonzerne in Europa hätten sich für die ADB-Technik entschieden. Die Swisscom ist nicht darunter. Bei ihrem Empfangsgerät für das geplante TV aus der Telefonbuchse (Bluewin TV) setzt der «Blaue Riese» auf den Gerätehersteller Thompson und die Software von Microsoft. Wegen technischer Probleme musste der Start von Bluewin TV, der ursprünglich auf das zweite Semester 2005 angesetzt war, auf das nächste Jahr verschoben werden. Ein konkreter Starttermin ist noch nicht in Sicht. Das Produkt sei noch nicht konkurrenzfähig, sagte Swisscom-Chef Jens Alder am Mittwoch an einer Telefonkonferenz:«Wir wollten nicht mit einer grünen Banane auf den Markt gehen.»
ADB will in Zukunft vom schnellen Wachstum des digitalen Fernsehens profitieren. Es gebe 2 Milliarden Fernseher auf der Welt, die von analog auf digital wechseln müssten, sagte Rybicki. Im letzten Jahr habe es in Europa noch 131,3 Millionen analoge Fernseher und erst 42,9 Millionen digitale Fernseher gegeben. Bis 2009 solle sich die Zahl der Digitalanschlüsse auf 93,9 Millionen mehr als verdoppeln. Das wäre ein jährliches Wachstum von 17%. Siehe auch: Advanced Digital Broadcast geht an die Börse
Mittwoch
10.08.2005