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Sonntag
08.01.2006

Ein Artikel des «SonntagsBlick» über CIA-Gefängnisse in Europa sorgt beim Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) für Aufregung. Auf der Website des VBS heisst es als Reaktion, der Artikel stütze sich auf ein Papier, das integral als geheim klassifiziert sei und offenbar der Redaktion des «SonntagsBlick» zugespielt worden sei. «Infolge der besonderen Sensitivität des Dokuments und der entsprechenden Klassifizierung nimmt das VBS zu dessen Inhalt nicht Stellung», heisst es auf der VBS-Site. Es werde jedoch im Rahmen der parlamentarischen Kontrolle die Geschäftsprüfungsdelegation GPDel informiert.

Departementschef Bundesrat Samuel Schmid werde eine Administrativuntersuchung einleiten und behalte sich weitere rechtliche Schritte vor, informiert das VBS weiter. Laut dem Bericht des «SonntagsBlick» hat der Schweizer Geheimdienst eine Faxmitteilung des ägyptischen Aussenministeriums an die ägyptische Botschaft in London abgefangen. Darin sprechen die Ägypter von Beweisen dafür, dass 23 irakische und afghanische Bürger auf einem US-Stützpunkt in Rumänien verhört worden seien. Ähnliche Verhörzentren gebe es in der Ukraine, im Kosovo, in Mazedonien und Bulgarien.

Der Bericht des «SonntagsBlick» wurde auch in der wichtigsten deutschen Nachrichtensendung, den 20-Uhr-Nachrichten der ARD, prominent erwähnt, und gleichzeitig hat man auf die angekündigte administrative Untersuchung hingewiesen, da es sich um ein als geheim klassifiziertes Papier handle. Siehe auch: «SonntagsBlick» zieht Militär-Urteil gegen Redaktor weiter und Der «SonntagsBlick» vor Militärgericht