Der weltgrösste Personaldienstleister Adecco hat einen neuen Finanzchef. Der mit Buchhaltungsproblemen kämpfende Konzern holt den Deutsche-Post-Manager Jim Fredholm an Bord. Dessen Vorgänger, Felix Weber, hatte das Feld im Januar räumen müssen, nachdem Adecco wegen Unregelmässigkeiten in der Buchhaltung gezwungen war, die Veröffentlichung des Jahresabschlusses zu verschieben. Weber hatte in einem Interview mit einer amerikanischen Zeitung versucht, die Wogen zu glätten, was jedoch misslang. Am vergangenen Montag wurde die Publikation nochmals auf unbestimmte Zeit verschoben.
Der 51-jährige Fredholm tritt seine neue Stelle am 1. Juni an, wie Adecco am Freitag mitteilte. Fredholm kommt von der Deutschen Post, die den Logistikkonzern Danzas 1999 übernahm. Zu diesem Zeitpunkt war der in den USA geborene Fredholm Finanzchef von Danzas.
Wie Adecco weiter mitteilte, verkauft der Konzern das Internet-Portal Jobpilot zum Preis von 74,5 Mio. Euro an Monster Worldwide. Für Adecco führe der Verkauf zu einem Buchgewinn von 20 Mio. Euro im zweiten Quartal 2004. Adecco hatte Jobpilot für 60 Mio. Euro gekauft. Den Kaufpreis erstattet Monster mit 1 Million eigener Aktien im Wert von 23,4 Mio. Euro sowie 51,1 Mio. Euro in bar. Monster selbst ist ein Online-Jobportal, das 1994 in den USA gegründet wurde und Homepages in 20 Ländern betreibt. Adecco habe Jobpilot 2002 gekauft, um die eigenen Personaldienstleistungen zu ergänzen, wird Konzernchef Jérôme Caille in einem Communiqué zitiert. Mit dem Verkauf konzentriert sich Adecco wieder auf die klassische Personalvermittlung. Als Unterstützung dieser Tätigkeit komme wie bisher das eigene Adecco-Web zum Einsatz, ein Online-Rekrutierungs- und Personalvermittlungssystem.
Freitag
23.04.2004