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Dienstag
31.01.2012

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Das Motto für das diesjährige ADC-Fest vom Sonntagabend im Zürcher Schiffbau, von Werber Remy Fabrikant und ADC-Geschäftsführerin Helen Müller organisiert, war perfekt gewählt, denn noch kaum je haben so viele kreative Werbekampagnen mit so prononciert schweizerischem Inhalt bei der ADC-Preisvergabe abgeräumt.

Allen voran Graubünden-Ferien mit der Graubünden-Einbündnerung und der iPhone-App Wetterböcke, bei welcher zwei Steinböcke das Wetter moderieren (Gold und Silber Sparte «Digital» für Jung von Matt), sowie der Wetterprophet-TV-Spot von Schweiz Tourismus, der dem Muotathaler Wetterschmöcker Martin Horat ein Filmdenkmal setzt (Silber Sparte «Film» für Spillmann/Felser/Leo Burnett).

Oscar-Preisträger Xavier Koller drehte die Wetterschmöcker-Spots am Rande der Dreharbeiten für seinen Dällebach-Kari-Film, und er hatte nicht die geringste Mühe damit. «Früher waren Werbefilme für mich harte Arbeit», verriet er dem Klein Report, «heute macht es nur noch Spass.»

«Und er ist in guter Gesellschaft», sagt Filmproduzentenlegende Martin Fueter, «schon Federico Fellini drehte Werbefilme für Barilla-Teigwaren. Und Ridley Scott und Stanley Kubrick waren sogar Werber, bevor sie zum Film wechselten.»

Jury-Chairman Frank Bodin zitierte die Losung, die ADC-Mitgründer Martin Suter - damals Werbetexter, heute Bestellerautor - bereits vor 35 Jahren herausgegeben hatte: «Der ADC verbessert die Werbung, indem er sie juriert.» Vergab man damals noch einmal Gold, 18-mal Silber und 45-mal Bronze, so sind es heute total viermal Gold, 21-mal Silber und 66-mal Bronze; 129 weitere Arbeiten schafften es zudem auf die Shortlist.

Insgesamt 850 Arbeiten musste sich das Juryteam, verstärkt durch Gastjuror und Taschenhersteller Daniel Freitag, ansehen. «Es war auffallend viel Swissness zu sehen, also Berge, Bauern, Käse und dergleichen», resümierte Bodin neben dem Käsebüffet. «Und es gibt Kampagnen, die in mehreren Kategorien gewonnen haben und deshalb speziell aufgefallen sind, nämlich zuvorderst die Swiss Life und Graubünden, gefolgt von jenen für Schweiz Tourismus, Ikea und Micasa.»

Da war ein international erfolgreiches Schweizer Talent gerade richtig, um den siegreichen Kreativen die begehrten Gold-, Silber- und Bronzewürfel zu überreichen: Weltklasse-Harfenspieler Andreas Vollenweider und Designer Alfredo Häberli. Nadja Schildknecht war, erkrankt, nur ganz kurz beim Apero, und schaffte es nicht mehr als Glücksfee auf die Bühne.

Im Glück schwammen dafür andere, unter anderem die vier vom ADC-Präsidium - Markus Gut von Advico Young & Rubicam, Alexander Jaggy von Jung von Matt/Limmat, Markus Ruf und Danielle Lanz von Ruf Lanz, auch dieses Jahr wieder die meisausgezeichnete Agentur, und Martin Spillmann von Spillmann/Felser/Leo Burnett, die natürlich alle auch bei der Preisvergabe gross abräumten.

Und am allermeisten der Mann, der einst die Initialzündung zur ADC-Gründung gegeben hatte, Theophil Butz (Bild): Am Morgen des ADC-Festes war er von Las Vegas kommend aus dem Flieger gestiegen. Dort hatte er zwei Tage zuvor mit seiner Lebensgefährtin Inge Steiger Hochzeit gefeiert - zwei Werber, zwei Basler, zwei witzige Lebensgeniesser, die perfekt zueinander passen.