Die Schweizerische Lauterkeitskommission, das Selbstkontrollorgan der Werbebranche, hat im Jahr 2001 fast 200 Beschwerden behandelt. Knapp ein Viertel davon betraf den Versandhandel. Gemäss dem am Mittwoch publizierten Tätigkeitsbericht hat die Sparte Versandhandel die drei aus Werbern, Konsumenten und Medienschaffenden zusammengesetzten Spruchkammern am meisten beschäftigt. Ein Beispiel aus diesem Bereich: Wird in der Werbung ein Buch angepriesen, welches eine dauerhafte Abmagerung von mindestens 1,5 Kilo pro Woche ohne Bewegung oder Diät garantiert, sei dies unlauter, da die Behauptung allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspreche. Auffallend ist, dass im letzten Jahr eine deutliche Zunahme von Fällen festzustellen war, die das Gebiet des Okkultismus betreffen. «Geistheiler und Wahrsager scheinen im Moment in Mode zu sein», schreibt die Lauterkeitskommission in ihrem Communiqué. Angepriesen werden Wunder, Glück und Geld mittels Wahrsagen, Parapsychologie, Telepathie oder Horoskop. So hatte beispielsweise eine Westschweizer Firma unter dem Namen einer angeblichen «Heilerin» Mailings mit abstrusen Lebenshilfe-Angeboten verschickt. Die Kommission hat diese Werbung als unlauter beurteilt. Die 1966 gegründete Lauterkeitskommission untersucht Verstösse gegen die Lauterkeit in der Werbung. Finanziert wird sie von der Branche. Jede Person kann gegen Werbebotschaften, die sie als unlauter wertet, unentgeltlich vor der Kommission Beschwerde führen.
Mittwoch
20.03.2002