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Montag
22.01.2007

Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) hat am Montag bekannt gegeben, dass sie zur Kenntnis nehme, «dass sich die drei grössten Mobilfunkanbieter Sunrise, Orange und Swisscom Mobile sowie Swisscom Fixnet in Verhandlungen auf tiefere Mobilterminierungsgebühren geeinigt und somit ihre gegenseitigen Gesuche zurückgezogen haben». Darum schreibt die ComCom die sechs Verfahren ab. Demnach werden die Mobilterminierungsgebühren bis 2009 schrittweise um 25 bis 40% gesenkt. Direkte Auswirkung auf die Endkundenpreise werde dies nicht haben - indirekte seien aber «sehr wohl möglich und werden von der ComCom erwartet», schreibt das Aufsichtsgremium.

Vor einem Jahr hatten sich Swisscom Mobile AG, Swisscom Fixnet AG, TDC Switzerland AG (Sunrise) und Orange Communications SA gegenseitig über zu hohe Mobilterminierungsgebühren beschwert. Auf Anregung der ComCom und im Sinne des Verhandlungsprimates setzten sich diese Firmen an den Verhandlungstisch, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dies ist jetzt der Fall, und die hängigen Interkonnektionsgesuche sind zurückgezogen. Damit können langwierige Verfahren vor der ComCom und allenfalls vor dem Bundesverwaltungsgericht vermieden werden. Weiterhin hängig sind die Interkonnektionsgesuche zweier Festnetzanbieter um Festsetzung von Mobilterminierungsgebühren.

Zwischen Sunrise, Orange, Swisscom Mobile und Swisscom Fixnet vereinbart wurden schrittweise Preissenkungen von bisher 20 Rappen auf 15 Rappen bis 2009 (-25%) für Swisscom sowie von bisher 29,95 Rappen auf 18 Rappen bis 2009 (-40%) für Orange und Sunrise. Der Durchschnitt der für 2007 ausgehandelten Tarife liegt rund 20% über dem europäischen Durchschnitt der Mobilterminierungsgebühren im Jahr 2006 und sind auch höher als die aktuellen Tarife in den Nachbarländern.

Swisscom will die tieferen Terminierungsgebühren an die Endkunden weitergeben, wie deren Sprecher Sepp Huber sagte. Das gelte für Telefongespräche vom Fest- ins Mobilnetz. Zeitpunkt und Umfang der einzelnen Preisschritte seien noch offen. Ob auch die Tarife für Gespräche von einem Mobilnetz in ein anderes Netz sinken, liess Huber offen. Orange-Sprecherin Therese Wenger sieht dies ähnlich. Sie ist aber überzeugt: «Der Preistrend zeigt weiter nach unten. Der Konkurrenzdruck wird dafür sorgen.» - Siehe auch: Weko will die Schweizer Handytarife senken