In einer aussergewöhnlichen Aktion will der US-Fernsehsender ABC die Namen der über 520 Soldaten verlesen, die bisher in Irak durch feindliche Angriffe getötet wurden. Ted Koppel, einer der bekanntesten Nachrichtenmoderatoren des Landes, will am Freitag seine gesamte halbstündige «Nightline»-Sendung darauf verwenden, den Namen jedes einzelnen dieser Soldaten zu vorzulesen. Dazu soll von jedem ein Foto gezeigt werden. Leroy Sievers, ein leitender «Nightline»-Redaktor, bestritt eine politische Motivation für die Sondersendung mit dem Titel «Die Gefallenen». «Nightline» habe die Gefahr erkannt, dass die Toten zu «blossen Zahlen» würden. Die Aktion solle die Zuschauer daran erinnern, dass hinter den Zahlen «Namen und Gesichter» steckten. Die Sondersendung wird zu einem Zeitpunkt ausgestrahlt, da die Zahl der US-Todesopfer in Irak wachsende Aufmerksamkeit in der US-Öffentlichkeit findet. Am Samstag wird es ausserdem ein Jahr her sein, dass Präsident George W. Bush die Hauptkampfhandlungen in Irak für beendet erklärt hatte.
Mittwoch
28.04.2004