Im Rüebli-Kanton steht man auf die Hinterbeine: Der Regierungsrat des Kantons Aargau kann «staats- und medienpolitisch nicht akzeptieren», vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) «schlicht negiert» zu werden. Eben dies habe das Amt von Marc Furrer getan, als es die Publicom-Studie «Kommunikationsräume und Wirtschaftsgebiete der Schweiz» mitunterstützt habe. Darin sei «der grösste Teil des Aargaus kurzerhand den Wirtschaftsräumen Zürich und Basel zugeschlagen» worden, was den viertgrössten Kanton der Schweiz nicht als eigenständiges Gebiet anerkenne. Laut der Aargauer Regierung soll die Studie dem Bakom «angeblich als Grundlage für Konzessionsentscheide zu Radio- und Fernsehprogrammen dienen». Die Zuordnung zu den Wirtschaftsräumen Zürich und Basel sei dabei aufgrund der Pendlerzahlen aus den Regionen Brugg-Baden und Freiamt nach Zürich und aus dem Fricktal nach Basel erfolgt.
Pendlerströme und «Zentrumsorientierung» sind aber für die Aargauer Regierung «kein brauchbares Kriterium für die Geschlossenheit und Kaufkraft eines Wirtschaftsraums». Ein ausserkantonaler Arbeitsplatz und der gelegentliche Besuch ausserkantonaler Kulturereignisse bedeuten keineswegs, dass auch der Grossteil des Geldes ausserkantonal ausgegeben werde. Schliesslich ordnen sie - die Aargauer - ja auch nicht die halbe Deutschschweiz dem Aargau zu, «bloss weil die Menschen bei uns ihre Möbel einkaufen».
Wörtlich heissts zum Schluss: «Wir wenden uns dezidiert gegen jeden Versuch, den Aargau als Kanton auseinanderzureissen und seine medialen Klammern zu schwächen. In diesem Sinne lehnen wir die wirtschaftsgeographischen Definitionen der Publicom-Studie ab und fordern das Bakom auf, bei seinen Entscheiden den staats-, wirtschafts- und medienpolitischen Gegebenheiten und Bedürfnissen das ihnen sachlich zukommende Gewicht zu geben.»
Mittwoch
07.07.2004