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Mittwoch
23.08.2006

Auch die Aargauer Regierung sieht keinen Grund für einen Kotau vor dem europäischen Fussballverband Uefa. Sie lehnt ein Verbot von Schmarotzer-Werbung mit Blick auf die Europameisterschaft im Jahr 2008 ab. Eine Ausdehnung der Tatbestände des unlauteren Wettbewerbs würde die Freiheit der Wirtschaft übermässig einschränken, argumentiert der Regierungsrat. Aus volkswirtschaftlicher Sicht seien keine neuen Bestimmungen notwendig, schreibt die Regierung in der am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme an das Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco). Es bestände die Gefahr, dass gutgläubige Werbetreibende verklagt würden.

Ein Anlass wie die Fussball-Europameisterschaft sei ein grosses Medienereignis und Gesprächsthema bei der Bevölkerung. Es sei deshalb verständlich, wenn Firmen diese zur Werbung für ihre Produkte, Dienstleistungen sowie für besondere Veranstaltungen nutzten. Es sei aussergewöhnlich, dass die Uefa als privatrechtliche Organisation verlange, angebliche Lücken im schweizerischen Recht zu schliessen, schreibt die Regierung. Der Aargau steht mit dieser Haltung nicht alleine da. Andere Kantone, Parteien und Verbände lehnten einen verstärkten Schutz vor Trittbrettfahrer-Marketing ebenfalls ab. Neue Regeln seien überflüssig, lautet der Tenor. - Mehr dazu: Auch CVP kritisiert «Kniefall vor der Uefa», SW-Kritik am Entwurf zum Gesetz über unlauteren Wettbewerb und Bundesrat will Schutz vor Schmarotzer-Marketing